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Galileo lebt!

Europas Satellitennavigationssystem trägt einen großen Namen: Galileo. Bisher ist es den damit verbundenen Erwartungen nicht gerecht geworden. Es liegt viele Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Doch jetzt kommt Bewegung in die verfahrene Lage.

Von Dirk Lorenzen | 21.09.2011
    Wenn alles gut geht, starten in wenigen Wochen die beiden ersten Galileo-Satelliten. Bisher befinden sich nur zwei Probesatelliten in der Umlaufbahn, die für technische Tests des Galileo-Systems genutzt wurden.

    Es ging zum einen darum, die Qualität der Borduhren unter echten Einsatzbedingen zu überprüfen und zum anderen um das Belegen der für Galileo reservierten Frequenzen, auf die auch andere Anbieter ein Auge werfen.

    Die Satelliten sind nichts anderes als fliegende Uhren, die ununterbrochen die exakte Uhrzeit zu Boden funken. Ein Galileo-Empfangsgerät misst, wie lange die Funksignale der einzelnen Satelliten unterwegs waren. Aus der Laufzeit der lichtschnellen Funksignale lässt sich dann der Abstand zu den Satelliten berechnen.

    Hat ein Empfänger Kontakt zu mindestens vier Satelliten, kann er präzise seine Position auf dem Erdboden oder in der Luft bestimmen. Um metergenau zu navigieren, müssen die Uhren auf milliardstel Sekunden genau gehen und die Bahnen der Satelliten müssen fast auf Zentimeter genau bekannt sein.

    Im Gegensatz zum GPS-Netz des US-Militärs wird Galileo ein rein ziviles System sein. Für den Regelbetrieb sind jeweils zehn Satelliten auf drei verschiedenen Umlaufbahnen in gut 23.000 Kilometern nötig. Der anstehende Start der beiden ersten Exemplare ist also nur ein kleiner Schritt.

    Informationen der EU zu Galileo

    Das Europäische Satellitennavigationssystem Galileo