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Games-Kultur
Computerspielmusik - kein Paralleluniversum

Computerspielmusik müsse dafür sorgen, dass man besser ins Spiel eintauchen könne, sagte Theaterwissenschaftlerin Melanie Fritsch im Dlf. Im Unterschied zur Filmmusik müsse die Musik auf die Handlung des Spielers reagieren. Dafür seien inzwischen zahlreiche eigene Kompositionstechniken entwickelt worden.

Melanie Fritsch im Gespräch mit Christoph Vratz | 28.08.2017
    Fachbesucher testen am 17.08.2016 in Köln (Nordrhein-Westfalen) auf der Spielemesse Gamescom Computerspiele.
    Computerspielmusik ist laut Melanie Frisch kein Paralleluniversum, da sie bereits schon lang in der Musik-Kultur auftauche und verwurzelt sei. (dpa/picture alliance - Oliver Berg)
    Computerspielmusik existiert laut Melanie Fritsch nicht in einem Paralleluniversum, da sie bereits seit ihren Anfängen in der allgemeinen Musikkultur auftaucht und verwurzelt ist. Querverbindungen gebe es zu Genres wie Techno oder Hip-Hop. Auch finde sich Computerspielmusik so gut wie in jeder anderen Medienform etwa in der Werbung, erklärte die Theaterwissenschaftlerin.
    Computerspiel-Musik als Live-Event
    Inzwischen wird Musik aus Computerspielen auch live aufgeführt. Dafür gebe es unterschiedliche Formate, so Fritsch. Zum Beispiel mache das Kölner WDR-Rundfunkorchester Sonderveranstaltungen zu diesem Thema. Diese liefen im Prinzip wie ein klassisches Konzert ab.
    Die Konzert-Reihe "Video Games Live" sei hingegen eine Mischung aus klassischem Konzert und Rockkonzert. Auf diesen Veranstaltungen dürften im Gegensatz zum klassischen Konzert Video-Aufnahmen gemacht werden und es sei gewünscht, dass das Publikum nicht nur zwischen den Stücken klatsche, sondern auch spontan auf die Musik reagiere.
    Melanie Fritsch hat an der Universität Bayreuth ihre Promotionsarbeit "Performing bytes - Musikperformances der Computerspielkultur" geschrieben.