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Gaza-Konflikt
Dutzende Tote bei Angriff auf eine Schule

Die Region im Nahen Osten kommt nicht zur Ruhe. In der vergangenen Nacht gab es im Gazastreifen nach Angriffen wieder Dutzende Tote. Der Gaza-Krieg bricht längst einen traurigen Rekord.

30.07.2014
    Israelische Bomben fliegen auf Gaza-Stadt.
    Am Dienstag erlebte Gaza die bislang schwerste Bombardierung (dpa / picture alliance / Mohahammed Saber)
    Im Norden des Gazastreifens hat die israelische Armee eine UNO-Flüchtlingsschule im Lager Dschabalija getroffen, berichtet Bettina Marx im Deutschlandfunk. Dabei kamen mindestens 16 Menschen ums Leben. In der Schule hielten sich Flüchtlinge aus der Region auf. Die Vereinten Nationen hatten in dem Palästinensergebiet 85 Einrichtungen als Notunterkünfte deklariert.
    Auch in anderen Gegenden im Gazastreifen habe es Angriffe gegeben. So sei im Nordosten eine Familie mit drei Kindern ausgelöscht worden. Bereits gestern war das einzige Stromkraftwerk getroffen worden. Seither ist der Gazastreifen von der Stromversorgung abgeschlossen. Es gibt keinen Strom mehr. Die Konsequenzen seien fürchterlich, berichtet Marx. Wasserpumpen funktionierten nicht mehr, die Menschen könnten sich nicht waschen und hätten keinen Zugang zu frischem Trinkwasser. Ärzte befürchteten nun Krankheiten und Seuchen. Auch die Lebensmittel seien knapp.
    Trauriger Rekord
    Seit mehr als drei Wochen wird gekämpft und der Militäreinsatz bricht längst einen traurigen Rekord: Er ist inzwischen Israels längster Krieg seit 2006. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußerste sich besorgt angesichts der Gewalt im Gazastreifen. Es müsse alles getan werden, um weitere zivile Opfer zu vermeiden. Der SPD-Politiker fordert eine "sofortige humanitäre Feuerpause" und drängt auf eine politische Lösung, damit langfristig Ruhe in der Konfliktregion einkehrt. Das israelische Sicherheitskabinett will heute erneut über die Lage im Gazastreifen beraten.
    (sima/bn)