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Gaza-Krieg
Dreitägige Waffenruhe hat begonnen

Im Gaza-Krieg sollen erneut die Waffen ruhen: Israel und die Palästinenser stimmten einem Vorschlag Ägyptens für eine dreitägige Feuerpause zu. Die Waffenruhe gilt seit heute morgen für 72 Stunden. Nach israelischen Angaben sollen es in dieser Zeit keine Militäroperationen gegen Ziele im Gazastreifen geben.

04.08.2014
    Israelische Soldaten an der Grenze zum Gaza-Streifen
    Israel und die Palästinenser sind zu einer neuen Feuerpause bereit (AFP / GIL COHEN MAGEN)
    Seit heute morgen (7:00 Uhr/MESZ) hat eine 72-stündige Waffenruhe im Gazakonflikt begonnen. Auch die Palästinensergruppen Fatah, Hamas und Islamistischer Dschihad stimmten offenbar der Feuerpause zu. Nach Angaben aus Jerusalem sollen in diesem Zeitraum sämtliche Militäroperationen gegen terroristische Ziele im Gazastreifen eingestellt werden. Um eine längerfristige Lösung zu beraten, hat Ägypten Vertreter Israels und der Palästinenser erneut nach Kairo zu Gesprächen eingeladen.
    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zunächst den Hoffnungen auf ein baldiges Ende der israelischen Militäroffensive gegen die Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen eine Absage erteilt. "Die Kampagne in Gaza geht weiter", sagte Netanjahu. Die Regierung hatte die Zerstörung der Hamas-Tunnel zum Hauptziel der Offensive erklärt. Nach eigenen Angaben sollen mittlerweile alle Tunnel zerstört sein. Dies sei aber nur die erste Phase einer Entmilitarisierung des Gazastreifens, fügte Netanjahu hinzu.
    Die für weite Gebiete im Gazastreifen einseitig erklärte siebenstündige israelische Feuerpause war wie angekündigt am späten Montagnachmittag zu Ende gegangen. Sie war weitgehend eingehalten worden. Ausgenommen waren allerdings Gegenden, in denen noch israelische Soldaten operierten, wie das Militär mitteilte. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in dem Palästinenser-Gebiet warf der israelischen Luftwaffe vor, unmittelbar nach Beginn der Waffenruhe um 9.00 Uhr (MESZ) ein Flüchtlingslager bombardiert zu haben. Dabei sollen ein achtjähriges Mädchen getötet und 29 Menschen verletzt worden sein. Eine Sprecherin der Armee hielt Kämpfern der radikalislamischen Hamas vor, vier Raketen auf Israel abgeschossen zu haben. Zwei schlugen auf israelischem Territorium ein, richteten aber keinen Schaden an.
    In dem Konflikt sind den Behörden in Gaza zufolge rund 1830 Palästinenser ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Zivilisten. Die israelische Seite spricht von 64 getöteten Soldaten sowie drei Zivilisten.
    (sima/hg)