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Gaza-Krieg
Israel lässt Waffen ruhen

Israel lässt nach Angaben der Armee für sieben Stunden die Waffen ruhen. Die Feuerpause gilt für den gesamten Gazastreifen mit Ausnahme des Gebiets östlich von Rafah, hieß es. Die Feuerpause begann um 9 Uhr deutscher Zeit.

04.08.2014
    Palästinensische Zivilisten laufen während einer brüchigen Waffenruhe am 01.08.2014 an einem Berg von Schutt vorbei.
    Im Gaza-Krieg gibt es eine siebenstündige Waffenruhe. (afp / Mahmud Hams)
    Jeder Verstoß gegen die Waffenruhe werde sofortige Konsequenzen haben, erklärte Generalmajor Joav Mordechai. Während der Feuerpause sollen vor allem humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden können. Zuvor hatten die USA und die UNO mit scharfer Kritik auf einen Angriff der israelischen Armee nahe einer Schule der Vereinten Nationen reagiert. Nach palästinensischen Angaben waren dabei am Wochenende zehn Menschen getötet und etwa 30 verletzt worden. Die Armee bestätigte, auf ein Ziel nahe der Schule geschossen zu haben. Im Visier seien drei "Terroristen" der radikalen Palästinensergruppe Islamischer Dschihad gewesen.
    USA sprechen von "schandhaften Vorfall"
    Die USA zeigt sich erschüttert über den "schandhaften Vorfall". Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, sagte, der Standort der Einrichtung sei den israelischen Streitkräften mehrfach übermittelt worden. Sie betonte zugleich, Einrichtungen der UNO dürften nicht als Abschussort von Raketen missbraucht werden. Psaki rief Israel und die radikalen Palästinenser auf, Zivilisten zu schonen.
    UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff scharf: "Dies ist ein Skandal in moralischer Hinsicht und ein Verbrechen." Der Beschuss der Schule stelle einen "erneuten Verstoß gegen das internationale humanitäre Recht" dar. "Dieser Wahnsinn muss aufhören", forderte Ban.
    Steinmeier fordert dauerhafte Lösung
    Für eine dauerhafte Waffenruhe forderte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) eine umfassende Lösung für den Gazastreifen.
    "Der Status quo, das zeigen die immer wiederkehrenden militärischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre, ist nicht haltbar", sagte der Politiker
    Eine langfristige Lösung könne es nur geben, wenn die Waffen der Hamas in Gaza für Israel nicht mehr eine ständige militärische Bedrohung darstellten und wenn die Menschen in Gaza auf eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen hoffen könnten. Steinmeier forderte eine Öffnung von Grenzübergängen unter internationaler Überwachung, um den Waffenschmuggel zu unterbinden. Dazu solle eine EU-Grenzmission reaktiviert werden.
    Israelischer Soldat beigesetzt
    Der im Gazastreifen vergangene Woche zunächst als entführt gemeldete Leutnant wurde nahe Tel Aviv beigesetzt. Dem Begräbnis des Soldaten Hadar Goldin wohnten bei Tel Aviv Tausende Menschen bei.
    Die genauen Umstände seines Todes sind unklar. Nach israelischen Angaben wurde er beim Kampf im Gazastreifen von einem Hamas-Kommando getötet. Unter den Trauergästen war auch Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon. Goldin war sein Großneffe, wie der Politiker israelischen Medien bestätigte.
    (tzi/dk)