Freitag, 29. März 2024

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Gedränge am Abendhimmel
Mars und Mond im Goldenen Tor

Jedes Jahr im April bietet sich am Abendhimmel die Gelegenheit, den Weg der schmalen zunehmenden Mondsichel durch das Goldene Tor der Ekliptik zu beobachten. Es bildet zwei besonders markante Sternhaufen.

Von Hermann-Michael Hahn | 08.04.2019
Die zunehmende Mondsichel steht heute vor dem Tor der Ekliptik, das aus Plejaden und Hyaden gebildet wird. Mars und Aldebaran bilden derzeit ein „Hintertürchen“
Die zunehmende Mondsichel steht heute vor dem Tor der Ekliptik, das aus Plejaden und Hyaden gebildet wird. Mars und Aldebaran bilden derzeit ein „Hintertürchen“ (Stellarium)
Zwar wandert der Erdtrabant bei jedem Umlauf zwischen den Plejaden und Hyaden hindurch, aber meist ist er dabei schon so hell, dass von den lichtschwachen Sternen dieser Sternhaufen wenig zu sehen ist.
Eine vergleichbare Situation bietet sich allenfalls im Juli und August am Morgenhimmel. Allerdings müsste man dafür schon morgens um vier Uhr aufstehen.
Heute Abend neigt sich das Goldene Tor der Ekliptik gegen 21 Uhr im Westen dem Untergang zu. Der Begriff ist schon sehr alt und geht auf die Lage des Frühlingspunkts vor rund 4500 Jahren zurück.
Sonne durchquert das Goldene Tor der Ekliptik
Damals wurde der Jahresanfang mit dem Frühlingsanfang verknüpft, wenn die Sonne auf ihrem Weg den Himmelsäquator überschritt und die Tage auf der Nordhalbkugel der Erde wieder länger als die Nächte wurden.
Mit diesem Frühlingsanfang, bei dem die Sonne das Goldene Tor der Ekliptik durchquerte, kehrte das Leben in der Natur zurück.
Heute Abend steht die schmale Mondsichel noch vor dem Tor, das durch die beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden gebildet wird. Morgen Abend hat sie es dann hinter sich gelassen und auch die Verbindungslinie zwischen dem rötlichen Aldebaran und dem ebenfalls rötlichen, aber deutlich dunkleren Mars überquert.
Beide bilden derzeit gewissermaßen eine Hintertür zum Goldenen Tor – die aber hat keinen Bestand, weil auch der Mars langsam weiter ostwärts zieht.