Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Gemeinsam alt werden
Was Kammermusik-Ensembles lange zusammenhält

Die besten Trios oder Quartette sind langjährige „Kooperationen“. Ein gemeinsamer Klang, ein gemeinsamer Geist - das verlangt Ausdauer. Und: Die Chemie muss stimmen. Leichter gesagt als getan.

Von Oliver Cech | 18.07.2017
    Das Trio Jean Paul
    Schon über 25 Jahre musikalisch vereint: Das Trio Jean Paul (Irène Zandel)
    Es beginnt oft genug wie eine Liebesgeschichte. Allerdings selten zu zweit. Drei oder vier junge Musiker lernen einander kennen, meist schon während des gemeinsamen Studiums. Sie treffen sich in einem kahlen Probenraum, womöglich, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Sie spielen ein paar Takte zusammen - ohne viel davon zu erwarten - und schauen sich plötzlich verblüfft in die Augen. Die Chemie zwischen ihnen stimmt und wie aus dem Nichts entsteht mit der Zeit ein besonderer, ein unnachahmlicher, ein gemeinsamer Ton!
    Gemeinsam altern ist harte Arbeit
    Mit Romantik hat das tägliche Zusammenspiel eines Streichquartetts oder eines Klaviertrios dann allerdings wenig zu tun. Aber es bilden sich Beziehungen, die ein ganzes Musikerleben bestimmen können. Am Anfang war da dieser eine "gemeinsame Ton". Dann gibt man sich einen gemeinsamen Namen und geht gemeinsam alle Wege, durch Erfolg und Scheitern, manchmal über Jahrzehnte. Und irgendwann reift der Entschluss: Wir wollen zusammen alt werden. Was das für sie bedeutet, menschlich und musikalisch, was sie zusammenhält oder beinahe einmal getrennt hätte, davon erzählen Musiker vom Auryn und Minguet Quartett sowie vom Trio Jean Paul.
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung sieben Tage nachhören.