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Georgien im Blick
Der dritte Weg der Kultur

25 Jahre Unabhängigkeit - 1991 stimmten die Georgierinnen und Georgier in einem Referendum über die Loslösung von der Sowjetunion ab. Mit dem Wandel veränderten sich auch die Perspektiven. Die Arbeitslosigkeit im Lande ist hoch.

Von Marleen Stoessel | 05.05.2016
    Blick über die georgische Hauptstadt Tiflis (Tbilisi), aufgenommen am 14.06.2010
    Blick über die georgische Hauptstadt Tiflis (Tbilisi). (dpa / picture alliance / Thomas Schulze)
    Sie betrifft vor allem die Mittelschicht, die Renten sind gering, und Armut bedroht heute die mittlere und ältere Generation, die Verlierer des Wandels. Anders als zu Sowjet-Zeiten wird außer Wein nichts Nennenswertes produziert, die Läden quellen über von russischen Produkten und anderen Importen, doch wird kaum in neue Industrien und den Aufbau der Landwirtschaft investiert. Die Jugend spricht Englisch, genießt die Freiheit, das Reisen und ist überwiegend europäisch-westlich orientiert.

    Marleen Stoessel hat für ihren literarischen und kulturkritischen Essay das Land bereist (zunächst im Auftrag der NZZ) und den "Mythos" Georgien untersucht. Gegen stagnierende Tradition und gnadenlosen Fortschritt - ein dritter Weg jenseits der schlechten Alternativen, kann nur über die Kultur gefunden werden, sagt sie. 2017 wird es einen europäisch-georgischen Kulturaustausch geben, 2018 ist Georgien Thema der Frankfurter Buchmesse. Anders gesagt: Georgien rückt in den Blick.
    Skript "Georgien im Blick" (PDF-Datei)
    Skript "Georgien im Blick" (TXT-Datei)