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Geschichte aktuell:

Teile der Don-Front, die den Ring um die zerschlagenen Hitler-Divisionen immer enger zusammendrückten, haben alle Widerstandnester des Feindes vernichtet. So sieht es überall bei Stalingrad aus. Die Zugänge zur Stadt und zur Wolga sind zu einem gewaltigen Grab für Hundertausende Hitler-Soldaten und -Offiziere geworden. Sie verfaulen in der Erde, die sie versklaven wollten.

Robert Baag | 23.01.2003
    Teile der Don-Front, die den Ring um die zerschlagenen Hitler-Divisionen immer enger zusammendrückten, haben alle Widerstandnester des Feindes vernichtet. So sieht es überall bei Stalingrad aus. Die Zugänge zur Stadt und zur Wolga sind zu einem gewaltigen Grab für Hundertausende Hitler-Soldaten und -Offiziere geworden. Sie verfaulen in der Erde, die sie versklaven wollten.


    Aus dem Führerhaupt-Quartier - 3.Februar 1943 - Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Kampf um Stalingrad ist zu Ende. Ihrem Fahneneid getreu ist die 6. Armee unter der vorbildlichen Führung des Generalfeldmarschalls Paulus der Übermacht des Feindes und der Ungunst der Verhältnisse erlegen.

    Zwei Seiten einer Medaille. Triumph über den hart erkämpften Sieg in der sowjetischen Wochenschau Anfang Februar 1943. Ein nach dem damaligen Sprachgebrauch "in stolzer Trauer" kaschiertes Eingeständnis der militärischen Niederlage dagegen bei dem deutschen Sprecher. Dessen hohl-pathetischer Zungenschlag muss auch noch den lügenhaften Inhalt seiner Meldung verdecken. Denn mit "Fahneneid" und "vorbildlicher Führung" war bei den seit November 1942 eingeschlossenen, hungernden und sterbenden Wehrmachtssoldaten im Kessel von Stalingrad schon nichts mehr zu gewinnen. Negativ-Propaganda und Positiv-Propaganda - in beiden Fällen sollte die "Schlacht um Stalingrad" noch lange als Symbol herhalten. - Dabei hatte noch ein knappes Vierteljahr zuvor der deutsche Diktator Hitler im Münchner Bürgerbräu-Keller getönt:

    Ich wollte zur Wolga kommen. An einer bestimmten Stelle an einer bestimmten Stadt. Zufälligerweise trägt sie den Namen von Stalin selber. Aber denken Sie nur nicht, dass ich deswegen dort losmarschiert bin. Die könnte ja auch ganz anders heißen.

    Und nur wenig später - zu Weihnachten 1942 - hatte das Goebbels'sche Propaganda-Ministerium weitere Hebel in Bewegung gesetzt, um gegen die depressive Stimmung in der Heimat und an der Ostfront anzugehen - mit einer so genannten Rundfunk-Ringsendung: Achtung! An alle! Noch einmal sollen sich nun alle Kameraden an den entferntesten Übertragungsstellen melden! Achtung, die Kanalküste!

    Hier Sicherungsverbände der Marine am Kanal...



    Achtung, die U-Boot-Fahrer im Atlantik...


    Hier ist ein Unterseeboot-Stützpunkt am Atlantik...



    Achtung, noch einmal die Kaukasusfront...



    Hier meldet sich die Front im Kaukasus...


    Achtung, ich rufe noch einmal Stalingrad...


    Hier ist Stalingrad. Hier ist die Front an der Wolga...

    Auskünfte über die wirklichen Verhältnisse dort, rund 3.000 Kilometer weiter östlich, sind bei diesem Marathon-Rundruf kein Thema. Denn sie dürften jenem Schreckensbild ziemlich nahe kommen, mit dem die sowjetische psychologische Kriegsführung über die Frontlinien hinweg per Lautsprecherwagen die erschöpften Wehrmachtssoldaten unablässig monoton berieselte:

    Jede siebte Sekunde stirbt ein deutscher Soldat in Russland: Stalingrad - Massengrab!



    Natürlich, zuerst waren wir noch sehr naiv. Später, mit der Zeit, bekamen wir Erfahrung, unsere Propaganda war jetzt konkreter und effektiver. Letzten Endes war sie nicht schlecht. Natürlich gingen die deutschen Soldaten nicht in hellen Strömen zu uns - nee. So weit war es nicht. Aber wir hatten doch manche Überläufer. Was gar nicht einfach war. Und es kam vor, dass einige Soldaten an der Front doch nicht so bitteren Widerstand geleistet haben...

    ...erinnert sich der damals 23-jährige Leutnant Wladimir Gall, der aus der ostukrainischen Metropole Charkov stammt und noch kurz vor Kriegsausbruch in Moskau seinen Diplom-Abschluss als Dolmetscher für die deutsche Sprache abgelegt hatte. Wegen seiner Sprachkenntnisse hatte die Polit-Verwaltung der Roten Armee den eigentlich zum Flak-Artilleristen ausgebildeten Gall rasch zur Propaganda-Arbeit gegen die deutschen Kampfverbände herangezogen.

    Der Hauptakzent war eigentlich, dass wir den Soldaten den Sinn, das wahre Wesen des Faschismus, des Nationalsozialismus zeigten und des Krieges. Und ganz konkret versuchten wir den und den Soldaten der und der Division, des Regiments oder der Kompanie anzusprechen. Wir haben doch Briefe aus dem Hinterland. Und wir erzählten über die wahre Lage im Lande.

    Aber auch der Einsatz von "Kultur", von "Literatur" galt den sowjetischen Propaganda-Offizieren als probates Mittel, um demoralisierend auf die deutschen Soldaten einzuwirken. Dabei griff die Rote Armee auf Deutsche zurück, die als Kommunisten schon vor dem Krieg vor Hitler und dessen Regime in die UdSSR geflohen waren - wie zum Beispiel der Dichter Erich Weinert / - "Wem gehorsam?" - diesen Titel trägt Weinerts Aufruf in Versform an seine Landsleute auf der anderen Seite der Front:

    Begeistert seid ihr hineingerannt in Euer Verderben. - Nun bleibt Euch nichts übrig im fremden Land als sinnlos zu sterben! Tragt immer tiefer ins Land den Mord bis der letzte von Euch verreckt. Von hier kommt keiner lebendig fort, der nicht die Waffen streckt! Die man zu blöden Knechten gemacht und willigen Opfertieren, die nur auf dumpfen Gehorsam bedacht und rennen noch in die verlorene Schlacht...

    Die deutsche Armeeführung blieb ebenso wenig untätig, erinnert sich Lazar Ilitsch Lazarev, dessen Infanterie-Einheit damals im Süden des Stalingrad-Kessels, in der Kalmücken-Steppe, kämpfte. - Ab und an hätten die Deutschen Flugblätter über den russischen Stellungen abgeworfen, in denen sie die Rotarmisten aufriefen, überzulaufen. Gute Behandlung in deutscher Gefangenschaft sei garantiert, hieß es dort in russischer Sprache. Aber...:

    Es gab einige Tabus, die wir alle kannten! - Zum Beispiel: Deutsche Flugblätter aufzuheben und sie durchzulesen. Davon gab es eine Menge. Und jeder hat sie natürlich gelesen. Aber man durfte sie nicht in die Tasche stecken. Denn wenn das irgendwie herausgekommen wäre, hätte man den Betreffenden beschuldigen können, er habe vor, überzulaufen. Die Qualität dieser deutschen Flugblätter war sehr schlecht. Sehr schlecht. Aber ich glaube, unsere waren genauso schlecht!

    Überläufer galten als Verräter. Auf beiden Seiten der Front. - Selbst in dem populären deutschen Stalingrad-Spielfilm "Hunde, wollt ihr ewig leben?", der Jahre später, 1958, in die bundesdeutschen Kinos kam und eigentlich als Anti-Kriegsfilm für sich Reklame machte, selbst dort wird die Figur des Überläufers in Schwarz-Weiß-Manier von vornherein als zweifelhafter Charakter gezeichnet. Wer wie der stramme Film-Nazi Major Linkmann sowieso ein Schleifer und Leute-Schinder ist, so lange es beim Vormarsch gut geht, der muss ja "so einer" sein, der seine Leute bei der nahenden Katastrophe feige im Stich lässt. Klar, dass der dann versucht, 5 vor 12 noch die Seiten zu wechseln, um die eigene Haut zu retten. - Sein Ende wird als gerechte Bestrafung geschildert:

    "Guck dir das an!" - "Unser Major, mit einem weißen Lappen!" - "Ich traue meinen Augen nicht! - Das ist nicht mehr unser Major, das ist ein Überläufer und ein Verräter!"

    Der Obergefreite Krämer zielt kurz - und schießt dem ein weißes Taschentuch schwenkenden und in Richtung der sowjetischen Stellungen laufenden Linkmann kaltblütig in den Rücken. Linkmann sinkt langsam auf dem Schutthügel vor einer Stalingrader Hausruine in sich zusammen.

    Kriegs- und Stalingrad-Filme, wie "Hunde, wollt ihr ewig leben?" hatten in der Bundesrepublik während der Jahrzehnte der Ost-West-Konfrontation ein breites Publikum. Auf welche Erwartungshaltung zielten sie? Hatten sie für die Generation der Überlebenden, der Kriegsteilnehmer und Heimkehrer vielleicht sogar so etwas wie eine versteckte Trostfunktion?

    Trost weniger als Rechtfertigung. Oder zu sagen: Es war doch gut, dabei gewesen zu sein. Das Fazit könnte ja auch sein: Wenn von der Etappe oder von den Nazis die richtigen Maßnahmen angeordnet worden wären und genug Nachschub gekommen wäre, hätten wir den Krieg gewonnen. Beziehungsweise: Wenn alle so tapfer gewesen wären wie wir, dann wäre der Krieg anders ausgegangen...

    ...meint die Landauer Germanistin Waltraud Amberger , die sich ausgiebig mit der Analyse von Kriegsromanen befasst hat. Ob nun bei Heinz Günter Konsaliks verfilmtem Buch "Der Arzt von Stalingrad" oder bei Fritz Wöss’ "Hunde, wollt ihr ewig leben?" - immer wieder stieß sie auf dieselben Stereotypen:

    Es erscheinen dann diese Abenteuerfiguren, diese Soldaten, die in den Landserheften dann auch zum Klischee werden. Krieg wird zum Abenteuer. Wo vorher Blut und Boden und Vaterland war, wird dann nach dem zweiten Weltkrieg die Geschichte eben zum Abenteuer.

    Charakteristisch etwa in: "Hunde, wollt ihr ewig leben?", als die Szene kommt, in der der deutsche General Hoth mit seinen Panzern der in Stalingrad eingeschlossenen 6. Armee - historisch verbürgt - zu Hilfe kommen soll und sich nun auf den weiteren, letztlich aber missglückten Vormarsch vorbereitet. Außer der Tonart der fiktiven Film-Dialoge spielt auch die Musik eine unterschwellig dramaturgische Rolle: Anklänge an die pathetischen Bläser-Sätze der deutschen Wochenschau sind wohl nicht von ungefähr bei dieser Episode in dem so genannten "Anti-Kriegsfilm":

    "Wo ist Generalobert Hoth?" - "Na, wie sieht’s aus?" - "Wir können endlich weiter. Aber wir haben wieder zwei Panzer verloren. Der Iwan wird immer stärker." - "Na, ja immerhin, wir haben mit unseren 200 Panzern über 1000 Russenpanzer erledigt." - "Aber immer neue kommen. Wie Pilze aus der Erde. Es ist unheimlich." - "Seien Sie nicht so pessimistisch. Wir müssen durch. Noch hundert Kilometer. Die im Kessel warten auf uns. Und sagen Sie unseren Leuten immer wieder: Weihnachten müssen wir sie 'raushaben." - "Jawoll..." - "Los, Jungs, aufsitzen."

    "Na, das is’ 'ne Meldung. Darauf haben wir lange genug gewartet. Danke. Ende. - Kinder, der Hoth ist auf 50 Kilometer ran. Jeden Moment wird der Befehl zum Ausbruch kommen. Schmeißt alles weg, was wir nicht gebrauchen können. Krämer, Sie organisieren noch’n paar Kanister Sprit für den Kübelwagen." - "Na, geritzt. Und wenn ich klauen muss." (Lachen und Jagdhorn-Musik)- "Böse, Sie springen in den Funkwagen, sobald der Befehl kommt!" - "Wird vorbereitet!" - "Na, und ihr sagt mir noch mal was gegen den Führer...!"

    Ganz anders dagegen die Kriegs- und Stalingrad-Aufarbeitung in der DDR. Die offiziellen Positionen des Kulturbetriebs sahen sich in der staatlich ohnehin propagierten Tradition des Antifaschismus - etwa des nach Stalingrad unter sowjetischer Schirmherrschaft wirkenden "Nationalkomitees Freies Deutschland" und des ebenfalls anti-nazistisch verfassten "Bundes Deutscher Offiziere". Die vergleichsweise positive Aufnahme entsprechend verfasster Belletristik bei großen Teilen der DDR-Leserschaft erklärt Waltraud Amberger sich vor dem zeithistorischen Hintergrund des Kalten Krieges so:

    Ich denk, das war ein Identifikationsmoment, also den Menschen im Osten wurden die Identifikationsmuster "Russische Soldaten" angeboten. Das waren positive Muster, während im Westen von vornherein das verteufelt war. Wenn ein Muster schon da ist und positiv belegt ist, dann kann ich es auch leichter annehmen. Und die Entnazifizierung im Osten, die war ja - so sagt man - gelaufen. Die konnten sich ja freisprechen, als alte Faschisten zu gelten, wenn sie kritisch der Sache gegenüberstanden.



    Nicht wie in andere Städte kommst Du in diese Stadt. Auch noch nach 30 Jahren kommst Du nach Stalingrad! An der Panzerkanone hangelt ein Kind und lacht laut, untergehakte Mädchen singen Dir unter die Haut.



    Nichts ist vergessen, nichts ist vergessen, nichts ist vergessen und niemand!



    Ich grüße Euch, Rote Fahnen und Lenin vor Pavlovs Haus Und der Mamai-Hügel schwärt noch immer Granat-Splitter aus Gewaltige Mutter vom Hügel, Madonna mit Friedensschwert...

    Politische Korrektheit - sie bewahrt nicht vor Kitsch. Aber: Dieser in der DDR bei "Amiga" gepresste Titel namens "Wolgograd" aus der Feder des westdeutschen Liedermachers Franz-Josef Degenhard dürfte ohnehin schon längst der Vergessenheit anheim gefallen sein. Als Zeitdokument aus den späten 70er Jahren hat es allerdings wohl immer noch einen ganz spezifischen Reiz.

    In der Sowjetunion, aber auch im heutigen Russland hat das Wort "Stalingrad" über alle Generationen hinweg immer noch seine ganz eigene Bedeutung bewahrt - auch wenn die Stadt 1961 - während der sogenannten "Ent-Stalinisierung" - in Wolgograd umbenannt worden ist. Jetzt, in diesen Tagen, wenn sich das Ende der Schlacht um Stalingrad zum 60. Mal jährt, wird in Russland dieses kriegsentscheidenden Sieges ganz sicher gedacht werden. Davon ist die Moskauer Politologin Marina Pavlova-Silvanskaja überzeugt:

    Spielfilme wird es bestimmt geben. Ob es Diskussionen geben wird, bezweifle ich. Ich glaube, die Kommunisten machen das nach wie vor. Sie pflegen diese Erinnerung. Die Erinnerung wird bleiben bei allen. Weil - ich glaube, die letzten Erinnerungen, die Niederlage in Tschetschenien, der drohende Krieg in Irak, hat diese Kriegswunde wieder geöffnet. Es gab eine Zeit nach der Niederlage in Afghanistan, da waren die pazifistischen Stimmungen in Russland sehr stark. Und jetzt kommt dieses Kriegsgefühl, die Erinnerung an die ganze Reihe von Kriegen wieder hoch. Die Kriege sind nicht mehr Vergangenheit. Die Erinnerung an Stalingrad wird länger leben als sie in einer anderen Situation leben könnte.

    Der Schriftsteller, Journalist und Stalingrad-Kämpfer Lazar’ Lazarev formuliert es unverblümter. Der propagandistische Mythos "Stalingrad" sei vor Jahrzehnten ganz einfach durch - wie er sarkastisch einwendet - "schlechte und servile Journalisten" formuliert und propagiert worden:

    Ich will nicht sagen, dass das ein Mythos war - aber später wurde Stalingrad für uns wirklich legendär - als Symbol des ungebrochenen Willens unseres Volkes...

    ...glaubt der frühere Propaganda-Offizier Wladimir Gall. - Der Moskauer Schriftsteller Asar Epel hingegen hat - auch wenn er dann differenziert - keinerlei Zweifel, dass das Wort "Stalingrad" für die meisten seiner russischen Landsleute dennoch den Charakter eines "Mythos" hat:

    Ganz zweifellos! Die Klangfülle dieses Wortes, sein Aufruf-Charakter und sein verdeckter Sinngehalt leiteten sich aber nicht vom Namen 'Stalin’ ab - es meinte ganz einfach eine bestimmte Erscheinung, ein Ereignis, das mit einer höheren Form von positivem Heldentum verbunden war. Damit steht "Stalingrad" begrifflich etwa in einer Reihe wie "Waterloo" als Synonym für Napoleons Untergang.

    Und wahrscheinlich auch deshalb klingt für viele russische Ohren der Schluss des sowjetischen 70-er-Jahre-Spielfilms "Sie kämpften für die Heimat" immer noch emotional-anrührend: Ein Bataillonskommandeur mit einem großen Kopfverband dankt der kleinen Schar seiner überlebenden Soldaten für ihren Einsatz. Nüchterner veranlagte Zeitgenossen mögen wegen des unüberhörbaren Pathos vielleicht geringschätzig die Mundwinkel verziehen. Vor allem dann, wenn sie sich gleichzeitig erinnern, wie stiefmütterlich der sowjetische Staat später oft mit den Hinterbliebenen und Invaliden des "Großen Vaterländischen Kriegs" umgesprungen ist:

    Soldaten! - Die Heimat wird nie eure Heldentaten vergessen und eure Leiden. Ich danke euch! Danke! - Der Sieg wird unser sein. Wir werden das Banner unserer großen Befreierin, unserer Armee, bis nach Berlin tragen.

    Dass in jüngster Zeit - konjunktur- und termingerecht - auch eine russische Pop-Gruppe "Belyj Orjol" - zu deutsch: "Weißer Adler" das Thema "Stalingrad" entdeckt hat, ist nur wenig verwunderlich. Denn Kommerz, Unterhaltung und Politik - auch diese spezifische Variante der Marktwirtschaft hat Russland längst erreicht. Vielleicht sogar in besonders unverblümter Form: Man nehme also die Stichworte "Stalingrad" und "Putin" - auch der Name des Staatspräsidenten wirkt verkaufsfördernd - und mixe das Ganze zusammen mit einer Prise militär-freundlichen Untertons zu einem eingängigen Refrain, unterlegt von harter Rock-Musik - und schon ist er geboren, Russlands Sommerhit des vergangenen Jahres - "Na cistom polje" - auf deutsch etwa: "Auf dem endlos weiten Feld...". - / Einem tschetschenischen Feld? - Auch auf solch eine Weise kann Vergangenheit die Gegenwart einholen...

    Auf dem endlos-weiten Feld da steht er - unser Raketenwerfer "Grad"! Hinter uns ist Putin und Stalingrad! Soldaten - Feuer,... Wir lieben Putin und Stalingrad