Donnerstag, 28. März 2024

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Geschwächtes Licht
Fomalhaut im Süden

Der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch gehört zu den 20 hellsten Sternen am Himmel. Allerdings trägt das Sternbild seinen Beinamen zu Recht: Es steht so weit südlich, dass sein Hauptstern bei uns nur rund zehn Grad über den Horizont steigt.

Von Hermann-Michael Hahn | 24.10.2017
    Der Stern Fomalhaut im Südlichen Fisch gehört zu den 20 hellsten Sternen am Himmel, erscheint bei uns wegen seiner geringen Höhe aber nicht so hell wie etwa der Stern Atair im Adler weiter rechts
    Der Stern Fomalhaut im Südlichen Fisch gehört zu den 20 hellsten Sternen am Himmel, erscheint bei uns wegen seiner geringen Höhe aber nicht so hell wie etwa der Stern Atair im Adler weiter rechts (Stellarium)
    Der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch gehört zu den zwanzig hellsten Sternen am Himmel. Allerdings trägt das Sternbild seinen Beinamen zu Recht: Es steht so weit südlich, dass sein Hauptstern bei uns nur rund zehn Grad über den Horizont steigt.
    Die Rede ist von Fomalhaut, der in diesen Tagen gegen 22 Uhr tief am Südhimmel zu finden ist, kaum mehr als eine Handbreit über dem Horizont.
    Wer sicher sein will, nach dem richtigen Stern auszuspähen, der sucht am besten zunächst das auffällige Herbstviereck hoch am Südhimmel. Die Verbindungslinie zwischen den beiden rechten Ecksternen führt – etwa viermal verlängert – tief über dem Horizont direkt zu Fomalhaut.
    Wegen der geringen Höhe des Sterns trifft das Licht von Fomalhaut, das bei uns ankommt, nur unter einem sehr flachen Winkel auf die Atmosphäre und muss dann einen weiten Weg durch die Lufthülle zurücklegen.
    Dabei wird seine Intensität um mehr als eine Größenklasse abgeschwächt, sodass Fomalhaut nur wenig heller als die deutlich höher stehenden Ecksterne des Herbstvierecks erscheint.
    Diese Lichtabschwächung, auch Extinktion genannt, kennen wir von Sonne und Mond, die beide tief über dem Horizont oder gar bei Auf- und Untergang ebenfalls deutlich weniger hell erscheinen als hoch am Himmel.
    Der Effekt wird durch bodennahe Dunstschichten noch verstärkt, sodass man oft bestenfalls die hellsten Sterne erkennen kann.
    Heute und in den folgenden Nächten zeigt sich gegen 22 Uhr der geschwächte Fomalhaut.