Freitag, 19. April 2024

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Gestrandete Pottwale
"Sie sind auf jeden Fall falsch geschwommen"

Seit Anfang Januar sind an der deutschen, der niederländischen und der englischen Nordsee-Küste insgesamt 28 Pottwale gestrandet. Harald Benke, Walforscher und Direktor des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund, zieht gleich mehrere Möglichkeiten als Ursache für die Strandungen in Betracht.

Harald Benke im Gespräch mit Monika Seynsche | 08.02.2016
    Ein Bagger schleppt am 14.01.2016 auf dem Strand von Wangerooge (Niedersachsen) einen verendeten Pottwal.
    Ein Bagger schleppt am 14.01.2016 auf dem Strand von Wangerooge (Niedersachsen) einen verendeten Pottwal. (picture alliance / dpa / Peter Kuchenbuch-Hanken)
    Bei den gestrandeten Tieren handelt es sich durchweg um junge Bullen. Die Meeressäuger seien fälschlicherweise in die Nordsee geraten. Und wenn sie erstmal in dieser "großen Pottwalfalle" seien, "dann stranden sie irgendwo im Wattenmeer von Dänemark, Deutschland oder den Niederlanden." Warum die Tiere letztendlich in für sie ungeeignete Gewässer geschwommen sind, wisse man derzeit nicht genau.
    Eine Theorie hängt mit dem Lärm von Schiffen oder Offshore-Windrädern zusammen, durch welchen das Echo-Ortungssystem der Wale stark beeinträchtigt werde, so Harald Benke.
    Eine weiterer Erklärungsansatz: Die Tiere schwimmen entlang magnetischer Feldlinien. Erdbeben oder aber Massenauswürfe der Sonne könnten dieses Feldlinien-System verändern.
    Das gesamte Interview können Sie sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.