Mittwoch, 24. April 2024

Archiv


Gewinne trotz Verwaltungsstillstand

Trotz 800.000 Mitarbeitern im unbezahlten Zwangsurlaub in den USA gehen die New Yorker Aktien mit Gewinnen vom Parkett. Das Ausland sorgt sich um die Anhebung der Schuldenobergrenze Washingtons.

Von Heike Wipperfürth | 02.10.2013
    Der Dow Jones Index steigt um 0,4 % auf 15,192 Punkte. Das Technologiebarometer Nasdaq legte um 1,2 % zu.

    Anlass für die gute Stimmung der Börsianer sind besser als erwartete Konjunkturdaten: Die US-Industrie hat im September so stark zugelegt wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr.

    Hinzu kommt die Hoffnung, dass die US-Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhält. Für Nicholas Colas, Chef-Marktstratege der ConvergEx Gruppe, gibt es keinen Zweifel, dass sie vorerst fortgesetzt wird. "Der Verwaltungsstillstand ist ein weiterer Grund für die US-Notenbank Fed, die quantitative Lockerung noch ein oder zwei Monate weiterzuführen", meinte er.

    Bei den Einzelwerten schnitt Apple besonders gut ab. Der Großinvestor Carl Icahn will den US Computerkonzern zu einem 150-Milliarden Dollar Aktienrückkauf drängen.

    Ebenfalls beliebt bei den Anlegern: Merck & Co.. Der Pharmakonzern aus New Jersey will 8.500 Stellen streichen, um Kosten zu sparen.

    Gut erging es auch Walgreen. Der Pharma-Einzelhändler legte bessere Quartalszahlen vor, als Analysten erwartet hatten.

    Yahoo steigerte sich nach einem Lob: Die Analysten von Citigroup haben das Kursziel der Aktie des Internetkonzerns von 31 Dollar auf 39 Dollar erhöht.

    Auch im Plus: Die Papiere von Ford. Der US-Autobauer erzielte auf dem US-Markt im September ein Absatzplus von 5,8%. Nicht so gut erging es General Motors. Die Autoverkäufe sanken im September um 11%.

    Die anderen Märkte im Überblick: Die zehnjährigen US-Staatsanleihen rentieren bei 2,6 Prozent. Bei den Devisen war die europäische Gemeinschaftswährung im späten New Yorker Handel für 1,3532 Dollar zu haben. Der Goldpreis verlor an Wert: Die US-Schlussnotierung für die Feinunze Gold betrug 1.291 Dollar.

    Der japanische Nikkei-Index. ist auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Die Anleger seien derzeit wenig risikofreudig, sagten Marktteilnehmer. Das von Ministerpräsident Shinzo Abe am Vortag angekündigte Konjunkturpaket habe Anleger nicht zum Einsteigen veranlasst, sondern sei bereits eingepreist.

    "Im Augenblick sorgen sich die Investoren mehr um die Anhebung der Schuldenobergrenze als um den Haushaltsnotstand", sagte Naoki Fujiwara, Fondsmanager bei Shinkin Asset Management. Sollten die USA die Schuldenobergrenze bis Mitte Oktober nicht anheben, droht die Zahlungsunfähigkeit. Bereits am Dienstag mussten wegen des ungelösten US-Haushaltsstreits zahlreiche Einrichtungen des Bundes schließen.

    Der Leitindex beendete den Vormittagshandel mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 14.382 Punkte. Der breiter gefasste Topix. verlor 0,5 Prozent auf 1186 Zähler.

    Im Aufwind waren die Aktien des Softwareunternehmens SoftBank. Sie kletterten um rund vier Prozent auf den höchsten Stand seit 13-einhalb Jahren. Das Unternehmen vertreibt das iPhone in Japan und hat seit der Vorstellung des neuen Modells von Apple im vergangenen Monat davon profitiert.