Ghosts: Unser Geistesleben

Von Walter van Rossum · 15.02.2013
Die Moderne darf sich rühmen: Nie in der Menschheitsgeschichte hat es eine derart breite Verteilung von Wissen und Fertigkeiten gegeben. Und niemals gab es so viele Experten eines spezialistischen Wissens.
Aber gleichzeitig darf man vermuten, niemals wusste die Menschheit weniger, was sie um- und antreibt. Doch der Gründungsmythos der Moderne bestand in dem Versprechen, dass die Menschen ein Denken hervorbringen, an dem sie sich orientieren können.

Zunächst geht es darum zu beschreiben, was in der Tradition unter Geistesleben verstanden wurde. Gab es überhaupt je so etwas wie ein funktionierendes Geistesleben? Und funktionierend in welchem Sinne? Was sind schließlich heute die Arbeitshypothesen des Geistes?

Was denken Kunst- und Kulturarbeiter über ihre Beteiligung an Realitäten? Es scheint, Geistesarbeiter interessieren sich nicht für die Folgen ihrer Tätigkeit. Warum aber beschwören wir dann noch dauernd Kunst und Kultur?


Regie: der Autor
DLF 2013