Das "riesige Meterwellenradioteleskop", so die deutsche Übersetzung des Namens, empfängt Radiostrahlung bei Wellenlängen im Meterbereich. Für solche Radiowellen wirkt ein Metallnetz mit zentimetergroßen Maschen wie eine undurchdringliche Fläche.
Zudem reicht es völlig aus, wenn die Oberfläche auf ein paar Zentimeter genau konstruiert ist. Kleinere Unebenheiten spielen bei meterlangen Wellen keine Rolle.
Zwölf Teleskope bilden den Kernbereich des Interferometers, die achtzehn übrigen erstrecken sich in einer Ypsilon-förmigen Anordnung über fast 25 Kilometer.
Die Astronomen schalten die Instrumente meist zusammen, um so weit hinaus ins All zu blicken. Sie wollen vor allem die durch die kosmische Expansion weit ins Rote verschobenen Signale von kaltem Wasserstoff in den Frühphasen des Kosmos beobachten. Zudem horchen sie auf Pulsare, Supernova-Überreste, Sternentstehungsgebiete und die Sonne.
Zwar gibt es diese Teleskopanlage schon seit rund zwei Jahrzehnten. Doch bisher war sie meist nur Experten ein Begriff.
Mitte Oktober aber stand das GMRT, so die Abkürzung seines englischen Namens, plötzlich im Rampenlicht: Denn die Radioschüsseln in Indien haben das Signal von Europas Marslander Schiaparelli empfangen, während dieser durch die Marsatmosphäre flog.