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Gleichberechtigung
Indiens Frauen: zwischen Tradition und Moderne

Einer Studie von 2011 zufolge ist Indien der frauenfeindlichste aller G20-Staaten. Gewalt gegen Frauen gehört viel zu oft zum Alltag. Die gesellschaftliche Diskussion im Land dreht sich heute nicht mehr nur um die Todesstrafe für Vergewaltiger, sondern um die Rolle von Mann und Frau.

Von Sandra Petersmann | 16.01.2014
    "Wir wollen echten Wandel, um Leben zu retten. Was machen unsere Politiker? Wo sind sie? Wo ist die Justiz? Diese extreme Tat hat uns endgültig aufgerüttelt. Wir sind hier, wir verlangen Veränderungen. Wir wollen Gerechtigkeit. Es reicht. Aber es passiert weiter! Jeden Tag!"
    "Dieser Fall ist ein Medium für uns. Wir erheben unsere Stimmen und wir ergreifen die Initiative. Es ist allerhöchste Zeit, dass auch die Regierung handelt. Tut sie es nicht, verpasst sie das Boot. Es stehen Wahlen vor der Tür."
    "Unsere Schulen arbeiten nur nach dem Textbuch und nach dem Lehrplan. Ich weiß, wovon ich spreche. Sexuelle Belästigung, Bedrohung und Schikane gehören für uns Frauen zum Alltag, Aufklärung findet nicht statt. Es gibt keine Sexualaufklärung, auch in der Uni nicht. Es geht nur um Noten, Abschlüsse und Prozente, aber nie um gesellschaftliche Aufklärung. Die ist gleich null."
    "Ich bin so geschockt, dass das in meinem Land passiert. Wo ist mein Indien? Und die Vergewaltigungen gehen weiter, weil die Vergewaltiger keine Angst haben. Auch in unseren Parlamenten sitzen Vergewaltiger. Warum also sollten Täter Angst vor Konsequenzen haben, wenn das offenbar Routine ist?"
    "Es geht zu allererst um unsere Mentalität. Wenn wir unsere Mentalität nicht verändern, wird sich für uns Frauen nichts verändern. Moralische Werte müssen an allen Schulen unterrichtet werden."
    Die emotionalen Massenproteste sind Geschichte. Doch die Debatte ist nicht verstummt. Gerade die junge, gebildete Mittelschicht kann sich mit dem Lebensweg der zu Tode vergewaltigten Studentin identifizieren, die sich durch harte Arbeit und zielstrebiges Lernen aus ärmlichen Verhältnissen nach oben gekämpft hatte. Die gesellschaftliche Diskussion dreht sich heute längst nicht mehr nur um die Todesstrafe für Vergewaltiger, sondern um die Rolle von Mann und Frau.
    Das unerwünschte Geschlecht
    "Eine Vergewaltigung ist das schlimmste aller Verbrechen. Es gibt etwas in meinem Leben, an das ich glaube, und das ist der Respekt für die Frauen in meiner Familie. Nichts ist mir heiliger. Es ist erniedrigend, wenn dieser Respekt verloren geht."
    "Du machst aus Frauen Göttinnen, aber du gibst ihnen keine Macht. Du sagst, die Frauen in deiner Familie sind ganz oben, aber du gibst ihnen nicht das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Du sagst: Wir Männer beschützen euch Frauen, wir machen das schon. Aber das hat nichts mit Gleichheit zu tun."
    "Die Rolle der Frau als schwaches Geschlecht ist ein gewolltes soziales Konstrukt. Wir werden in dem Glauben erzogen, schwach zu sein."
    "Eine Vergewaltigung ist ein Akt der Unterdrückung. Der Vergewaltiger zwingt dich in die Rolle, in der er dich sehen will. Dieses Muster der Versklavung durchzieht die indische Gesellschaft, in der ein Mensch sich das Recht nimmt, ein anderes Leben zu unterdrücken."
    Indien, die größte Demokratie der Welt, ist ein Land der Extreme. In kaum einem anderen Staat sind die Gegensätze zwischen mächtig und rechtlos größer. Indien hat seine Unabhängigkeit vor allem durch den gewaltlosen Widerstand Mahatma Gandhis erkämpft, doch Verachtung und Gewalt durchziehen die Gesellschaft wie ein roter Faden. Das bekommen vor allem die Mädchen und Frauen zu spüren.
    "Indien hat eine sehr patriarchalische und konservative, ja feudale Geschichte. Frauen waren immer nur Besitz und haben nie selber besessen. Frauen waren immer nur das zweite, das unerwünschte Geschlecht, das ist eine Tatsache. Meine Eltern waren damals eine Insel des Widerstands und haben sich gegen diese Einstellung gewehrt. Meine Eltern waren Visionäre. "
    Kiran Bedi ist klein, durchtrainiert und hat einen modischen Kurzhaarschnitt. Der preisgekrönte Dokumentarfilm "Yes Madam, Sir!" zeichnet ihre frühe Lebensgeschichte nach. Der Filmname ist Programm: Kiran Bedi hat eine indische Männerbastion erobert.
    1972 trat Kiran Bedi als erste indische Frau in den Polizeidienst ein. Ihr Aufstieg durch die Ränge war so rasant, dass die Vereinten Nationen sie zur Beraterin für internationale Polizeimissionen machten.
    Heute ist Kiran Bedi 64 Jahre alt, aus dem Dienst geschieden und eine der prominentesten Sozialaktivistinnen Indiens. Ohne die Unterstützung ihrer Eltern wäre ihr Leben komplett anders verlaufen:
    "Unsere Gebete während der Schwangerschaft enden üblicherweise mit dem Satz: Ich wünsche dir einen gesunden Sohn. Da fängt es doch schon an! Da müssen wir unsere Priester herausfordern und ihnen sagen: wünsch mir ein gesundes Kind! Wann immer Tradition unsere Gleichheit infrage stellt, müssen wir sie herausfordern."
    Die alltägliche Gewalt gegen Frauen
    Hochrechnungen gehen davon aus, dass in Indien alle 20 Minuten eine Frau vergewaltigt wird. Die meisten Opfer schweigen aus Angst, aus Scham - oder weil sie glauben, dass Männer das Recht haben, ihnen Gewalt anzutun.
    "Wenn Männer eine Frau vergewaltigen, sie schlagen und missbrauchen, dann spiegelt das auch immer ihr Frauenbild wider: Dass sie Frauen für schwach und rechtlos halten und dass der Frauenkörper für ihr Vergnügen da ist."
    Laut einer UNICEF-Studie aus dem vergangenen Jahr glauben 52 Prozent aller heranwachsenden Mädchen und 57 Prozent aller heranwachsenden Jungen, dass es in Ordnung ist, wenn ein Mann seine Frau schlägt. Jyoti Atwal lehrt Geschichte an der Nehru-Universität in Delhi. Die junge Professorin beschäftigt sich intensiv mit der Rolle der Geschlechter:
    "Als Frau fühlst du ständig Scham über deine sexuelle Präsenz. Das hält Frauen davon ab, offen über das zu sprechen, was ihnen zu Hause passiert. Gewalt gegen Frauen wird von vielen als normal empfunden, und das schließt eine Vergewaltigung ein. Nur wenn die Scham aufhört, wenn Frauen sich zu Hause frei bewegen können und wenn Jungen zu Hause erleben, dass die Eltern ihre Schwestern gleich behandeln, wird es Wandel geben. Der Ausgangspunkt für sozialen Wandel in Indien ist die Familie."
    Die Thomson-Reuters-Stiftung befragte 2011 fast 400 Experten aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Indien der frauenfeindlichste aller G20-Staaten ist. Weil jedes Jahr rund eine halbe Million weibliche Föten gezielt abgetrieben werden. Weil häusliche Gewalt, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung viel zu oft zum Alltag der Frauen gehören. Und weil Polizei und Justiz sexuelle Straftaten viel zu oft als Kavaliersdelikte ungestraft zu den Akten legen. Historikerin Jyoti Atwal bringt es so auf den Punkt:
    "Was wir heute in Indien sehen ist nur eine äußere Modernität. Diese Modernität basiert auf wirtschaftlicher Entwicklung, auf mehr Reichtum und Konsum. Aber eine innere Modernität hat sich noch nicht entwickelt. Ein Faktor, der das Land über alle Klassen- und Kasten- und Religionsschranken verbindet ist die Angst vor der weiblichen Sexualität. Im öffentlichen Raum trennen wir die Frauen von den Männern. Indiens Frauen wachsen in dem Glauben auf, anders zu sein."
    Die Geschlechtertrennung ist in vielen Lebensbereichen sichtbar. Auch im indischen Bildungssystem ist das getrennte Lernen weit verbreitet. Nach Angaben der indischen Regierung können nur knapp über 50 Prozent der weiblichen Bevölkerung lesen und schreiben, während es bei den Männern über 75 Prozent sind. Während die Jungen als Erben und Altersversorgung gefördert werden, gelten viele Mädchen als finanzielle Belastung, weil es Tradition ist, dass sie das Elternhaus am Hochzeitstag mit einer teuren Mitgift verlassen, die erwirtschaftet werden muss. Viele junge Inderinnen und Inder haben keine Chance, einen natürlichen Umgang mit dem anderen Geschlecht kennenzulernen. Den Ehepartner suchen in den allermeisten Fällen die Eltern aus. Jyoti Atwal:
    "Sobald ein Mädchen die Pubertät erreicht, wird ihr Körper vom elterlichen Haushalt kontrolliert, und sie hat alleine keinen Zugang mehr zum öffentlichen Raum. Den Körper der indischen Frau umgibt ein übersteigertes Schamgefühl, während es für indische Männer völlig okay ist, ihren Körper zur Schau zu stellen und in aller Öffentlichkeit auf die Straße zu pinkeln. Frauen hingegen sollen sich stets bedecken und züchtig kleiden. Und das ist nicht nur in Indien so, sondern in ganz Südasien."
    Konflikt zwischen Tradition und Moderne
    Das höchste indische Gericht hat die Politiker des Landes angewiesen, zum Schutz der Frauen schärfere Gesetze für den Verkauf von Säure zu erlassen. Säureattacken und Ehrenmorde klingen eher nach Afghanistan, Pakistan und Bangladesch. Doch sie finden auch in Indien statt - in einem Land, in dem Tradition und Moderne besonders hart aufeinanderprallen. Indiens Öffnung und rasante wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen beiden Jahrzehnten haben den Frauen neue Freiräume geschaffen - und das verschärft die bestehenden sozialen Konflikte, glaubt Brinda Karat. Die linke Politikerin ist eine der führenden Frauenrechtlerinnen des Landes. Den Anstieg der sexuellen Gewalt beobachtet sie mit Sorge:
    "Ich bin 66 Jahre alt, ich habe keine Angst um mich, aber ich habe Angst um meine jüngeren Schwestern. Es gibt einen Grund, Angst zu haben. Es scheint tatsächlich eine breite Gegenbewegung von orthodoxen und konservativen gesellschaftlichen Kräften zu geben, die es nicht tolerieren können, dass Frauen im Gegensatz zu früher verstärkt am öffentlichen Leben teilnehmen. Frauen wagen es, sich zu behaupten. Sie gehen verstärkt zur Schule und studieren. Vor allem in den Städten finden sie Arbeit. Das alles sorgt für eine Gegenreaktion der konservativen Kräfte, die es schon immer in Indien gegeben hat. Ich denke, wir erleben in Indien das Aufeinanderprallen von modernen Frauen und Männern, die für die Gleichberechtigung der Frau einstehen, und von konservativen, orthodoxen Kräften, die glauben, dass die Frau ins Haus gehört."
    Der Einfluss der konservativen Kräfte spiegelt sich auch in der Gesetzgebung wider. Nach der Gruppenvergewaltigung vom 16. Dezember 2012 verschärfte die Regierung in Rekordzeit die Gesetze für Gewalttaten gegen Frauen. Doch obwohl sich eine eigens eingerichtete Kommission explizit dafür aussprach, auch die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe zu stellen, verweigerte die Regierung dem Vorschlag ihre Zustimmung. Auf der anderen Seite hatte die gleiche Kommission davor gewarnt, auf die Todesstrafe als Abschreckung zu vertrauen. Doch die Regierung ignorierte die Warnung und weitete die Todesstrafe auf besonders schwere Vergewaltigungsfälle aus. Die Feministin Brinda Karat wertet das als Versuch, einen Schlussstrich zu ziehen, um die Öffentlichkeit zu besänftigen:
    "Wir haben rund 24.000 registrierte Vergewaltigungsfälle pro Jahr. Wir wissen aber auch, dass die Dunkelziffer enorm hoch ist. Wir wissen, dass häusliche Gewalt weit verbreitet ist. Frauen werden verprügelt, Frauen werden missbraucht. Wir haben vergeblich gefordert, die Vergewaltigung in der Ehe endlich unter Strafe zu stellen. Die Erfahrung lehrt uns, dass die Todesstrafe Straftäter nicht abschreckt. Ich glaube nicht, dass die Todesstrafe für weniger Vergewaltigungen in Indien oder anderswo sorgen wird."
    Ihr persönliches Fazit nach jahrzehntelangem Kampf für die Frauenrechte: Die Politik muss die Gesellschaft dazu zwingen, demokratischer zu werden, wenn sie Frauen wirklich schützen will. Und um die Gesellschaft zu verändern, muss die Politik selber viel demokratischer werden:
    "Indien muss sich ganz grundsätzlich und umfassend mit dem Konzept der Demokratie und mit den Bürgerrechten auseinandersetzen. Wenn wir heute alle darüber reden, dass wir die Denkweise und Geisteshaltung der Menschen verändern müssen, dann heißt das für mich, dass wir demokratischer werden müssen. Es geht nicht um die Frage, ob bei Männern ein grünes oder ein rotes Licht angeht, wenn sie eine Frau sehen. Nein! Es geht darum, ob du die Frau wirklich als gleichberechtigte Bürgerin im Sinne der Verfassung wahrnimmst und behandelst. Das ist die Grundlage jeder Demokratie. Und genau hier liegt das Problem in Indien."
    Undemokratisches Kastenwesen
    Für die größte Bedrohung der indischen Demokratie hält Brinda Karat die religiösen und politischen Gruppen, die das indische Kastenwesen als natürliche Gesellschaftsform verteidigen. Die Kastenzugehörigkeit bestimmt bis heute von Geburt an, ob ein Mensch in der gesellschaftlichen Hierarchie oben oder unten steht, was meistens deckungsgleich mit Arm und Reich ist. Die Dalits bilden die Unterschicht des Kastenwesens. Die große Mehrheit der Dalits lebt noch heute ausgeschlossen am äußersten Rand der Gesellschaft. Dalit-Frauen werden im Vergleich zu Frauen aus höheren Kasten überproportional häufig vergewaltigt.
    Das Kastendenken durchzieht alle Lebenswelten. Am sichtbarsten ist es auf dem Land, wo noch immer die Mehrheit der Bevölkerung lebt. In den Dörfern geben Männer aus den oberen Kasten wie Om Prakash den Ton an. Der Vater und Großvater lebt mit seiner Familie im Dorf Dhakla im nordindischen Bundesstaat Haryana, der als besonders konservativ und frauenfeindlich gilt.
    Er kann stundenlang über den Aufbau und die Reinheit seiner Kaste philosophieren. Für Om Prakash ist das Kastenwesen aus religiösen Gründen gerechtfertigt und unantastbar. Genauso unantastbar ist für ihn das ungeschriebene Gesetz, dass Töchter nicht erben - obwohl das geschriebene Gesetz die Gleichbehandlung von Söhnen und Töchtern vorschreibt. Om Prakash hat zwei Töchter und zwei Söhne. Sein Land hat er schon zu Lebzeiten an die beiden Söhne überschrieben.
    "Wenn ich das Land noch besitzen würde, könnten meine Töchter ihr Erbe einfordern. Das Gesetz erlaubt es ihnen, aber wir würden sie sozial boykottieren. Sie dürften dieses Haus nicht mehr betreten. Auch das Dorf würde sie ächten. Töchter erben von ihren Ehemännern, dort liegen ihre Rechte. Aber sie haben kein Recht, ihren Brüdern das Erbe streitig zu machen."
    Om Prakash ist der Ansicht, dass er seinen Töchtern ein guter Vater ist. Er hat sie zur Schule geschickt, er hat ihre Mitgift erwirtschaftet, er hat ihre Ehemänner ausgesucht. Der respektierte Dorfälteste und Kastenanführer begreift sich als prinzipientreuer Mann. Er glaubt, dass Indien ein besseres Land wäre, wenn alle so leben würden wie seine Familie.
    "Als die Gruppenvergewaltigung in Neu-Delhi geschah, gab es dort Proteste. Aber wir hier auf dem Land haben die Sache anders gesehen. Das Mädchen lebte in der Stadt, um zu studieren, nicht um sich nachts mit einem jungen Mann im Kino rumzutreiben. Warum war sie so spät am Abend noch draußen unterwegs? Hier bei uns gilt so ein Mädchen als charakterlos."
    Priti, seine 37-jährige Tochter, nickt zu den Ausführungen ihres Vaters. Sie ist seit zehn Jahren verheiratet, hat zwei Kinder und lehrt Hauswirtschaft an einer Fachhochschule für Mädchen. Ihr Elternhaus besucht sie regelmäßig.
    "Ja, die junge Frau war das Opfer, aber ihre Sicherheit hätte ihre erste Priorität sein müssen. Sie hätte so spät abends nicht mehr unterwegs sein sollen. Wenn sie der Tradition gefolgt und zu Hause gewesen wäre, dann würde sie heute noch leben. Hier bei uns dominieren die Männer das gesellschaftliche Leben. Es ist ratsam, dass auch gebildete Frauen bestimmte Regeln einhalten und lernen, sich zu Hause ruhig zu verhalten und folgsam zu sein. Ich lebe in der Familie meines Mannes. Ich wollte nach der Hochzeit zum Beispiel weiter Auto fahren, aber mein Mann und seine Eltern erlauben mir das nur, wenn ich mein Gesicht verschleiere. Also trage ich selbstverständlich einen Schleier, sobald ich mich dem Haus meines Mannes und meiner Schwiegereltern nähere."
    So wie Priti und ihr Vater Om Prakash denken noch immer viele Inder. Dennoch glaubt die Frauenrechtlerin Brinda Karat, dass nach der Gruppenvergewaltigung von Neu-Delhi ein nachhaltiger Ruck durch die indische Gesellschaft gegangen ist.
    "Es gibt Wandel. Gewalt gegen Frauen wird heute von viel mehr Menschen als ernsthaftes Thema wahrgenommen, das sozial und politisch angesprochen werden muss. Heute bleiben sexistische Bemerkungen von Politikern nicht mehr unkommentiert wie früher, sondern es gibt mehr Menschen, die sich öffentlich darüber ärgern. Viele haben das Gefühl, dass sie demonstrieren müssen, dass sie sich widersetzen müssen, dass sie eine Rolle in der Gesellschaft spielen müssen. Das sind die positiven Veränderungen innerhalb einer sehr bedrückenden Gesamtsituation."