Klangkunst: Über die Natur der Dinge nach Lukrez

De Rerum Natura / Dance of the Elements

TITUS LUCRETIUS CARUS (deutsch: Lukrez). Römischer Dichter und Philosoph (ca. 98 v. Chr. - 55 v. Chr.)
TITUS LUCRETIUS CARUS (deutsch: Lukrez). Römischer Dichter und Philosoph (ca. 98 v. Chr. - 55 v. Chr.) © picture-alliance / Mary Evans Picture Library
Von Merzouga · 17.08.2021
In seinem Lehrgedicht "De Rerum Natura" entwirft der römische Philosoph Lukrez eine Art Kosmologie. Alles besteht aus kleinsten unteilbaren Elementen, die sich zu immer neuen Konstellationen fügen, sich auflösen und wieder zu neuen Formen verbinden.
Das Leben ist für Lukrez (ca. 99–55 v. Chr.) ein zufallsgetriebener Tanz der Elemente. Seine naturphilosophischen Thesen betrachtet das Duo Merzouga als spielerische Kompositionsanweisung. Analog zu den sechs Büchern des Urtexts werden in sechs Kapiteln Fragmente des antiken Textes in Englisch und Latein mit Klängen und Geräuschen verwoben – zu einer Art Lukrez’scher Klangkosmologie. Kleinste akustische Urelemente fliegen durch den Hörraum, verschmelzen zu konkreten Formen, durchlaufen unterschiedliche Aggregatzustände, beständig in Bewegung in dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen.

De Rerum Natura / Dance of the Elements
Von Merzouga
Regie: Merzouga
Mit: Stefko Hanushevsky
Komposition: die Autoren
Ton und Technik: Eva Pöpplein
Produktion: Yleis Radio 2015
Länge: 38‘24

Das Duo Merzouga (Janko Hanushevsky und Eva Pöpplein) produziert Radiosendungen und radiophone Klangkunst. Zu den Auszeichnungen des Duos gehören der Prix Marulić (2011, 2012, 2017). "In Darkness Let Me Dwell" (Deutschlandfunk/HR 2016) wurde als Hörspiel des Monats prämiert. Zuletzt für Deutschlandfunk: "Memory Garden" (2020).