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Griechenland
Tsipras strebt Lösung mit EZB an

In Griechenland sucht die Regierung nach Wegen, die akuten Zahlungsprobleme zu lösen. Ministerpräsident Tsipras kündigte in einem Interview an, man wolle die drohende Finanzierungslücke mit kurzfristigen Anleihen überbrücken - dies sei aber von der Zustimmung der EZB abhängig.

06.03.2015
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras spricht zu seiner Fraktion.
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras (AFP / Aris Messinis)
    Dies erklärte Alexis Tsipras in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die griechische Regierung inzwischen die Rentenkassen und andere öffentliche Institutionen aufgefordert, ihre Geldeinlagen an den Staat abzugeben. Berichte, Regierungschef Tsipras habe die EU-Kommission angesichts der Zahlungsnot kurzfristig um einen Gesprächstermin gebeten, wurden in Athen dementiert.
    Die Bundesregierung lehnte weitere Hilfen für Griechenland ab, solange das Reformprogramm nicht umgesetzt werde. In der Vergangenheit habe es solche Teilzahlungen gegeben, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums in Berlin. Diese Möglichkeit sehe man derzeit aber nicht.
    Auch in Brüssel hieß es, vor weiteren Hilfen müsse zunächst eine neue Reformliste von Finanzminister Gianis Varoufakis von den drei Geldgeber-Institutionen überprüft werden. Der griechische Ressortchef habe die Liste mit sechs Reformen an Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem geschickt.
    Die Europartner hatten in der vergangenen Woche das Hilfsprogramm um weitere vier Monate verlängert. Für eine Auszahlung müssen EU-Kommission, EZB und IWF aber zuvor grünes Licht geben.