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Größer, tiefer, smarter

Als Vizekanzler Willi Brandt am 25. August 1967 den roten Knopf drückte und damit das Farbfernsehen in Deutschland startete, hätte sich wohl kaum jemand vorstellen können, wie TV-Geräte heute aussehen, von ihren Funktionen ganz zu schweigen.

Von Jan Rähm | 01.09.2011
    Ein Trend ist seit Jahren ungebrochen: Die Fernsehgeräte werden immer größer. Und so werden die TV-Hersteller in diesem Jahr noch größere Bildschirme als auf den vergangenen Funkausstellungen zeigen. Angesagt seien Geräte jenseits von 42 Zoll, also mit mehr als einem Meter Bildschirmdiagonale. Das sagt Frank Eschholz vom Unternehmen Toshiba. Auch das Thema 3D gilt noch immer als Trendthema.

    "Wenn man sich die reinen Verkaufszahlen anschaut, dann ist es so, dass mittlerweile 30 Prozent aller TVs die 3D-Möglichkeit bieten. Allerdings ist es auch so, dass 3D natürlich als Feature in eine Vielzahl der Geräte integriert wird, die eben zur oberen Mittelklasse und darüber gehören."

    In den gehobenen Klassen gehört 3D schon seit einiger Zeit fest auf die Ausstattungsliste. Es gibt kaum ein Gerät im Handel ohne diese Technik. In diesem Jahr sollen nun auch TV-Geräte der unteren Klassen 3D-befähigt werden.

    "Die Nachfrage nach 3D ist da und wird ganz einfach steigen, insofern, dass die Geräte natürlich auch günstiger werden."

    Was dann noch bleibt, ist das Problem der fehlenden Inhalte. Und das der störenden 3D-Brillen, die noch immer unverzichtbar sind. Vielleicht aber nicht mehr lange.

    "Das Wesentliche ist 3D ohne Brille als Weltpremiere. Toshiba stellt Fernseher vor, wo man völlig ohne Brille 3D sehen kann."

    Ganz im Trend liegt auch der intelligente Fernseher. Der soll mehr können als nur TV. Vermarktet werden die Fernseher mit Zusatzfunktion als Smart TV. Was dazugehört, beschreibt Andre Schneider von Samsung.

    "Also da ist zum einen die Vernetzung im Heim, das ist zum Zweiten die Apps, die wir auf die Fernseher holen mit der Vernetzung nach außen. Das ist drittens das Design, mit dem wir das Ganze paaren, das anspruchsvolle Design. Es ist auch die einfache Bedienbarkeit. Und das nächste Element, das ist, dass wir der Ökologie gerecht werden, was geringer Stromverbrauch vor allen Dingen bedeutet."

    Ein smarter Fernseher kann dank Internetanschluss und Apps das Wetter anzeigen, als Videotelefon oder einfach zum Surfen dienen.

    "Einer der Kernbereiche sind Apps. Das heißt: die Nutzung von verschiedenen Inhalten aus dem Internet mit Fokus auf Abrufinhalte wie Onlinevideotheken, Video-on-Demand über die Apps auf dem Fernsehgerät. Das heißt sie können losgelöst von der Zeit, sie können das gucken, wann sie wollen, auf Knopfdruck mit der Fernbedienung einfach zu bedienen auf dem Fernsehgerät, das ist einer der Kernelemente auf dem Smart TV."

    Dem Smart TV prophezeit Andre Schneider eine gute Zukunft. Schon heute würden die ersten dieser Fernseher ganz ordentlich verkauft. Nicht als Smart-, sondern als Personal-TV bezeichnet Frank Eschholz wiederum eine ebenfalls intelligente Art Fernseher, die in diesem Jahr präsentiert wird.

    "Darunter versteht Toshiba das Erkennen der Zuschauer durch den Fernseher selbst und es werden Präferenzen eingestellt, wie beispielsweise die Lautstärke, die Bildqualität. Aber auch eigene Aufnahmen hält der Fernseher dann entsprechend bereit. Man kann also mit dem Fernseher auch aufnehmen. Der Fernseher merkt sogar, wenn man vor dem Fernseher einschläft, und schaltet sich ab."

    Hieß es früher noch "groß, größer, am größten" könnte man die diesjährigen Trends im Fernsehbereich wie folgt ganz treffend beschreiben: "Große Glotze, viel dahinter."