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Großbritannien und die EU
"Cameron hat sich verspekuliert"

Der Soziologe Wolf Lepenies bezweifelt, dass ein Brexit nach dem Kompromiss zwischen der britischen Regierung und der EU endgültig abgewendet sei. In der britischen Presse werde der Kompromiss vor allem negativ aufgenommen und belächelt, sagte Lepenies im DLF.

21.02.2016
    Der britische Premier sitzt während der Abschlusspressekonferenz zum EU-Gipfel in Brüssel vor einer Wand mit dem Schriftzug "europäisch".
    Der britische Premier Cameron betont nach dem EU-Gipfel, er habe einen Sonderstatus für sein Land herausgeholt. (afp / Emmanuel Dunand)
    Dass der Kompromiss in Großbritannien nicht auf positive Resonanz stoßen werde, sei zu erwarten gewesen, fürhte Wolf Lepenies, Soziologie-Professor a.D. an der FU Berlin, aus. Cameron habe damit gerechnet, als Sieger aus Brüssel zurückzukehren. Und da habe er sich verspekuliert.
    Auch die Europäische Union sei durch den Kompromiss nicht gefestigt worden. Die Einigung der 27 Staaten sei "eine Solidarität auf niedrigstem Niveau".