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Halbschattenfinsternis und Ende eines Saros-Zyklus
Die kleinstmögliche Finsternis

Morgen um 11:27 Uhr ist Vollmond. Mitten am Tage steht der Erdtrabant für uns weit unter dem Horizont und so entgeht uns eine ganz besondere Finsternis. Nur zwei Prozent des Mondes tauchen in den Halbschatten ein. Der Bereich rund um den Mondsüdpol wird nur so minimal schwächer, dass dies völlig unbeobachtbar ist - selbst wenn der Vollmond hoch am Himmel stünde.

Von Dirk Lorenzen | 17.08.2016
    Heute Nacht strahlt der fast volle Mond im Steinbock - von der morgigen Minifinsternis ist nichts zu sehen
    Heute Nacht strahlt der fast volle Mond im Steinbock - von der morgigen Minifinsternis ist nichts zu sehen (Stellarium)
    Die Finsternis ist nur deshalb besonders, weil mit ihr ein Saros-Zyklus zu Ende geht. Denn alle 18 Jahre und 10,3 Tage wiederholt sich fast exakt die Stellung von Erde, Sonne und Mond zueinander.
    Die Situation ist stets nur geringfügig anders als bei den Finsternissen zuvor oder danach. Ereignisse, die mit dieser Periode zusammenhängen, bilden einen Saros-Zyklus.
    Morgen vor 18 Jahren und 10,3 Tagen kam es ebenfalls zu einer minimalen Halbschattenfinsternis, allerdings war sie etwas größer als dieses Mal. Die Finsternis ist die letzte im Saros-Zyklus 109, zu dem 73 Mondfinsternisse gehören. Er begann im Jahr 736 mit einer minimalen Halbschattenfinsternis am Nordpol des Mondes.
    Die Finsternisse wurden von Mal zu Mal stärker. Die 9. war die erste partielle und ab dem Jahr 1241 tauchte der Mond komplett in den Erdschatten ein. Die längste totale Mondfinsternis in diesem Saros gab es 1349.
    Seitdem wurden die Finsternisse alle achtzehn Jahre immer kürzer - und morgen geht dieser Zyklus mit der kleinstmöglichen Halbschattenfinsternis am Mondsüdpol zu Ende.