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Handball
Durchbruch bei Champions League-Streit

Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich Spitzenklubs und Europäische Handball-Föderation auf eine Kooperation für den bedeutendsten Klubwettbewerb der Welt, die Champions League, geeinigt. Damit ist das Gespenst einer Spaltung verjagt.

Von Erik Eggers | 16.10.2017
    Karabatic springt und holt mit dem Arm zum Wurf aus.
    Der französische Handball-Star Luka Karabatic spielt für den Spitzenklub Paris Saint-Germain HB (AFP/Thomas Samson)
    Die Europäische Handball Föderation (EHF) und die Spitzenklubs haben sich am Abend in Palma de Mallorca für die Handball-Champions League auf eine umfassende Zusammenarbeit bis zum Jahr 2030 geeinigt. Mit dem Memorandum of Understanding ist die Spaltung zwischen Dachverband und Klubs, die zuletzt permanent gedroht hatte, vom Tisch.
    Die Klubs seien nun gleich berechtigte Partner der EHF, kommentierte dies Gerd Butzeck, der als Geschäftsführer des Forum Club Handball (FCH) die Interessen der europäischen Spitzenvereine vertritt. Dieser Deal sei für die Klubs ein "Durchbruch".
    Planungssicherheit für Abstellung der Nationalspieler
    Doch auch die EHF äußerte sich zufrieden. Alle zentralen Punkte seien verbindlich geregelt, sagte EHF-Präsident Michael Wiederer dem Deutschlandfunk. Sein Verband habe nun Planungssicherheit hinsichtlich der Abstellung der Nationalspieler und der Termine für die Europameisterschaften, die weiterhin alle zwei Jahre im Januar stattfinden sollen.
    Elementar sei aus seiner Sicht die Wahrung der Einheit, so Wiederer. Die Champions League soll ab 2020 in einer Zwölfer-Liga ausgespielt werden, den Sieger ermittelt dann weiterhin ein Final Four-Turnier.
    Kern der Vereinbarung ist die Gründung einer Firma, die künftig alle Aktivitäten der Champions League steuern soll. An ihr sollen die EHF und die Klubs je 50 Prozent halten. Diese Gesellschaft bürgerlichen Rechts soll auch über den künftigen TV-Partner der Champions League entscheiden, der zurzeit in einem Tender für die Phase von 2020 bis 2030 ausgeschrieben wird. Unter anderen sollen große Konzerne wie Amazon, Twitter und YouTube Interesse an den Rechten signalisiert haben.