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Handball
"Eine Niederlage, die so nötig war wie ein Kropf"

Deutschland ist bei der Handball-WM in Frankreich gegen Katar gescheitert und verlor mit 20:21. Viel habe nicht zusammengepasst am heutigen Tag, sagte ARD-Handball-Experte Thorsten vom Wege im DLF. Die deutsche Mannschaft habe möglicherweise zu früh mit dem Spiel abgeschlossen. Zudem habe Trainer Dagur Sigurdsson in der entscheidenden Phase auf eine Auszeit verzichtet.

Thorsten vom Wege im Gespräch mit Philipp May | 22.01.2017
    Aus bei der Handball-WM: Deutschland unterlag Katar im Achtelfinale des Turnier in Frankreich mit 20:21.
    Aus bei der Handball-WM: Deutschland unterlag Katar im Achtelfinale des Turnier in Frankreich mit 20:21. (imago - ZUMA Press)
    Eigentlich habe man um Medaillen kämpfen wollen, sagte Thorsten vom Wege. Aber am heutigen Tag habe viel nicht zusammen gepasst. "Wahrscheinlich hatte die Mannschaft ein kleines Kopfproblem." Zwar habe Torwart Andreas Wolff die entscheidenden Bälle abwehren können, aber "anscheinend war die Mannschaft sich zu sicher nach 45 Minuten." Beim Stand von 17:13 könne man eigentlich nicht mehr verlieren und die deutsche Mannschaft habe dann abgeschlossen, sodass die einzige Führung für Katar reichte.
    "Habe mich gefragt, was Sigurdsson so coacht"
    Es sei eine "Niederlage, die so nötig war wie ein Kropf". Eine Leistung wie gegen Kroatien hätte heute locker gereicht, Deutschland sei eindeutiger Favorit gewesen. Nun sei man erst einmal raus aus dem Konzert der ganz Großen. Für die nächste WM in Dänemark und Deutschland sei man als Co-Gastgeber aber fix qualifiziert. Vom Wege sagte: "Ich habe mich gefragt, was Sigurdsson so coacht." Er habe in der entscheidenden Phase auf eine Auszeit verzichtet, in der Folge habe die Mannschaft zwei Bälle einfach abgeschenkt. Mit 60 Prozent Leistung gewinne man eben nicht gegen Katar.
    Was die Titelchancen betrifft, sagte vom Wege: Frankreich sei Favorit, und dann komme lange niemand, denn der Olympiasieger Dänemark und der Europameister Deutschland sind ausgeschieden. Wenn die Franzosen noch jemand stoppen wolle, dann vielleicht Spanien, Norwegen oder Kroatien.