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Hass-Verbrechen gegen Behinderten
Quälerei in Chicago live bei Facebook übertragen

Der Fall ist schwer zu ertragen. In den USA sollen vier junge Leute einen etwa gleichaltrigen Mann mit geistiger Behinderung stundenlang gequält und das live bei Facebook übertragen haben. Dabei riefen sie "fuck the white people" und "fuck Trump".

Von Sabrina Fritz | 05.01.2017
    Eddie Johnson von der Polizei in Chicago spricht auf einer Pressekonferenz über die Misshandlung eines Behinderten. Die Täter zeigten ihre Tat live bei Facebook.
    "Hass-Verbrechen meinen nicht nur das Individuum, sondern die Gruppe zu der es gehört." (dpa-Bildfunk / AP / Chicago Sun-Times / James Foster)
    Die Bilder sind kaum auszuhalten. 25 Minuten wird der junge Mann geschlagen, mit Zigaretten verbrannt und mit einem Messer angegriffen. Alles vor laufender Facebook-Kamera. Er kauert in seiner Ecke, den Mund mit einem Plastikband zugebunden.
    Die vier jungen Afroamerikaner sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Sie wurden wegen Kidnapping, Misshandlung mit einer tödlichen Waffe und Hassverbrechen angeklagt. Diese Anklage wird erhoben, wenn Verdacht auf Rassismus vorliegt.
    Seine Peiniger hatten ihn offenbar zwei Tage in ihrer Gewalt
    Die vier schwarzen Jugendlichen riefen "fuck Trump" und "fuck the white people." "Hass-Verbrechen meinen nicht nur das Individuum, sondern die Gruppe zu der es gehört", schreibt die Polizei in Chicago zu dem Fall.
    Der 18-Jährige ist geistig behindert. Der genaue Tathergang ist noch nicht klar. Seine Eltern hatten ihn am Wochenende bei einem Fastfood-Restaurant abgeliefert und ihn dann als vermisst gemeldet. Seine Peiniger hatten ihn offenbar zwei Tage in ihrer Gewalt, bevor sie einen Mitschnitt der Quälereien ins Internet stellten. Facebook hat das video inzwischen entfernt. Zu der Gruppe gehören zwei Jungen und zwei Mädchen, einer soll das Opfer aus der Schule gekannt haben.