Freitag, 19. April 2024

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Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre
Brittens "Nocturne"

Zwischen Schlafen und Wachen, zwischen Traum und Realität: Tenor Ian Bostridge und das Deutsche Symphonie Orchester Berlin unter Sir Roger Norrington widmen sich Benjamin Brittens "Nocturne". Ein Werk, gänzlich frei von kompositorischen Strömungen und Moden.

Am Mikrofon: Frank Kämpfer | 19.07.2017
    Der britische Komponist Benjamin Britten am 14. April 1953 in London.
    Der britische Komponist Benjamin Britten 1953 (picture alliance / dpa / Central Press)
    Kritiker und eiserne Avantgardisten warfen ihm vor, im Mainstream steckengeblieben zu sein. Denn Benjamin Britten legte keinen Wert darauf, sich den vorkämpferischen Tendenzen im Musikleben des 20. Jahrhunderts anzupassen: Um Zwölftontechnik und Serialismus machte er einen großen Bogen. Stattdessen knüpfte an längst aus der Mode geratene, klassisch-romantische Vorbilder an.
    Dabei verstand sich Britten wie kein anderer darauf, Stimmungen, Gemütszustände und Atmosphären musikalisch zu transportieren. Nicht nur in seinen berühmten Opern gelang es ihm, Texte zu sezieren und deren Innerstes nach außen zu kehren. Auch sein "Nocturne für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester" von 1958 zeugen von seinem immensen Gespür für Sprache und Psychologie.


    Benjamin Britten
    "Nocturne" für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester
    Ian Bostridge, Tenor
    Deutsches Symphonie Orchester Berlin
    Leitung: Sir Roger Norrington
    Aufnahme vom 21. Mai 2017 aus der Berliner Philharmonie
    Mit einem Beitrag von Leonie Reineke über solistische Musiker im Orchester.
    Diese Sendung können Sie nach Ausstrahlung 7 Tage lang nachhören.