Samstag, 20. April 2024

Archiv

Heimspiel – Die Deutschlandradio Orchester und Chöre
Weinbergs Violinkonzert

Für Gidon Kremer gehört Mieczysław Weinbergs Violinkonzert zu den Werken für die Ewigkeit. Die Komposition aus dem Jahr 1959 spiegelt die traumatischen Erfahrungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre, aber auch die Aufbruchsstimmung der zaghaften Tauwetterperiode nach der Stalinzeit.

Am Mikrofon: Uwe Friedrich | 18.04.2018
    Einer der Preisträger des Kunstpreises Praemium Imperiale, der Geiger Gidon Kremer, sitzt am 13.09.2016 bei der Verkündigung der diesjährigen Preisträger des internationalen Kunstpreises in Berlin. Mit der hochdotierten Auszeichnung ehrt die Japan Art Association jährlich Künstler aus aller Welt für ihr Lebenswerk. Der Kunstpreis wird für herausragende Leistungen in den Sparten Malerei, Skulptur, Architektur, Musik und Theater/Film verliehen.
    Der Geiger Gidon Kremer - Solist und Fürsprecher Weinbergs (Bernd von Jutrczenka/dpa)
    Mieczysław Weinberg
    Violinkonzert g-Moll (Ausschnitte)
    Gidon Kremer, Violine
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Mirga Gražinytė-Tyla
    Mitschnitt vom 7.12.2017 in der Berliner Philharmonie
    Der polnisch-russische Komponist hatte das viersätzige Solokonzert von 1959 wie eine Symphonie konzipiert – und er integrierte Klänge der ostjüdischen Diaspora ebenso wie Märsche und Tanzsätze der westeuropäischen Musik. Das brachte ihm prompt den Vorwurf des "Kosmopolitismus" der stalinistischen Kulturpolitik ein, doch kam er bei den Säuberungen in der Sowjetunion glimpflich davon.
    International allerdings blieb Weinberg im Schatten seines Freundes und Mentors Dmitri Schostakowitsch. Erst in den letzten Jahren hat die Musikwelt begonnen, Weinbergs Oeuvre wieder neu zu entdecken. Seine Oper "Die Passagierin" wurde mehrfach mit großem Erfolg aufgeführt, seine Kammermusiken und Symphonien kehren in die Konzertsäle zurück.
    Die Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.