Donnerstag, 28. März 2024

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Hell und doch unsichtbar
Venus in größter Tristesse

Unser Nachbarplanet Venus ist zwar immer sehr hell, doch auch seine Strahlkraft schwankt etwas. Heute nun leuchtet die Venus im größten Glanz. Sie ist so hell wie sonst nie.

Von Dirk Lorenzen | 21.09.2018
    Die Venus steht gegen 18 Uhr strahlend hell im Südwesten – aber dann ist auch die Sonne (rechts) am Himmel
    Die Venus steht gegen 18 Uhr strahlend hell im Südwesten – aber dann ist auch die Sonne (rechts) am Himmel (Stellarium)
    Wer jetzt auf eine brillante Vorstellung des Abendsterns hofft, wird bitter enttäuscht. Denn vom Schaulaufen der Venus bekommen wir in unseren Breiten so gut wie nichts mit.
    Allenfalls Spezialisten werden noch bis Monatsende die Venus in der Abenddämmerung tief über dem Südwesthorizont erhaschen können. Danach bleibt der Abendstern verborgen.
    Das liegt daran, dass unser planetarer Nachbar derzeit viel tiefer am Himmel steht als die Sonne. Venus bewegt sich gerade zwischen Jungfrau und Waage - in einer Himmelsregion, die die Sonne erst Anfang November passiert.
    Alle acht Jahre gibt es so enttäuschende Venusauftritte. Denn die Sichtbarkeitsbedingungen der Venus wiederholen sich alle acht Jahre fast auf identische Weise.
    Während die Erde achtmal um die Sonne läuft, absolviert die Venus genau dreizehn Runden. Somit endet diese Venussichtbarkeit für uns ebenso enttäuschend wie die vor acht und die in acht Jahren.
    Dafür gibt ein Blick auf die nächste Abendsichtbarkeit Anlass zu großer Freude. Denn wenn sich die Venus ab Ende kommenden Jahres wieder als Abendstern zeigt, wird sie von Mitteleuropa bestens zu beobachten sein.
    Doch bis es so weit ist, geht zunächst einmal die auf der Nordhalbkugel ernüchternde Abendsichtbarkeit zu Ende. Sternfreunde haben die Gewissheit: So schlimm wie dieses Mal wird es erst in acht Jahren wieder.