Donnerstag, 18. April 2024

Der Tag
Corona und Protest

Bei den Anti-Corona-Protesten treffen unterschiedlichste Ansichten aufeinander: Manche Teilnehmer machen sich Sorgen um den Rechtsstaat, andere suchen Anhänger für ihre Verschwörungstheorien. Aber was kann diese Bewegung erreichen? Außerdem: Ist Schweden immer noch auf einem besseren Weg?

Von Tobias Armbrüster | 11.05.2020
Eine Frau hält während einer Protestkundgebung ein Schild mit der Aufschrift "Viren bringen keine Krankheit! Im kranken Immunsystem fühlen sich Viren wohl!"
Einer der Slogans in Stuttgart: "Viren bringen keine Krankheit!" (dpa/Sebastian Gollnow)
Überall in Deutschland regt sich gerade Protest gegen die Corona-Beschränkungen. Und bei den großen Demonstrationen machen vor allem die Anhänger von wilden Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam. Die Journalistin Katharina Thoms beobachtet das schon seit einiger Zeit. Sie beschreibt auch, dass immer häufiger Rechtsextreme versuchen, diese Protestbewegung für sich einzunehmen. Und sie könnten damit Erfolg haben.
Der schwedische Weg
Schweden ist von Beginn an einen anderen Weg in der Corona-Krise gegangen: Die Regierung dort setzt weniger auf Gesetze und strikte Regelungen, sondern eher auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung. Die Wissenschafts-Journalistin Christine Westerhaus lebt im schwedischen Göteborg und verfolgt da ein interessantes Muster: Schweden habe zwar in dieser Krise - relativ gesehen - eine viel höhere Sterberate als Deutschland. Trotzdem seien die Menschen dort zufrieden mit dem Kurs der Regierung. Und über die Proteste in Deutschland gebe es dort nur Kopfschütteln.