In öffentlichen Gebäuden schließen sich Fenster und Jalousien wie von Geisterhand, genauso die Rückstauklappen in den Kanalzuleitungen verschiedener Häuser. Auch die Feuerwehr ist gewappnet. Mit ihrem Pumpen hat sie schon vorher in jenen Stadtteilen Stellung bezogen, in denen es später wie aus Kübeln schüttet.
Rettungskräfte und Bevölkerung konnten sich darauf verlassen, frühzeitig gewarnt zu werden. Denn um ihren Ort herum ist ein Schutzschirm aus meteorologischen Messsensoren aufgespannt. Die Instrumente schlagen Alarm, sobald ein Unwetter im Anmarsch ist, beschatten es förmlich. In Echtzeit fließen die Daten in ein lokales Informationsnetz, halten Einsatzzentrale und Bevölkerung auf dem Laufenden.
Das ist keine Fiktion, sondern bald Realität. Auch Deutschland muss sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen. Längere sommerliche Hitzewellen, Wasserknappheit, aber auch häufigere und vermutlich heftigere Unwetter: Damit ist zu rechnen. Deshalb testen Forscher tatsächlich demnächst Sensor-Schutzschirme, um besser auf Starkniederschläge vorbereitet zu sein. Nicht nur in einer bayerischen Modell-Gemeinde, sondern auch am Standort eines Chemiebetriebs.
Das Projekt ist eines von vielen, die "Forschung aktuell" in einer Serie während der besonders kritischen Jahreszeit vorstellt. Wissenschaftler zerbrechen sich nicht mehr nur den Kopf darüber, wie sich Treibhausgas-Emissionen mindern oder ganz vermeiden lassen. Sie arbeiten längst an praktischen Konzepten, um sich auf eine weitere Klimaerwärmung einzustellen und mit dem Unvermeidbaren klarzukommen.
So haben Medizinmeteorologen des Deutschen Wetterdienstes ein neues, bundesweites Hitze-Warnsystem entwickelt. Es ist eine Reaktion auf den extremen Sommer 2003 mit schätzungsweise 35.000 Toten in Westeuropa. Allerdings ist das System in der Bevölkerung noch nicht sonderlich bekannt. In Großstädten mit ihrem "Wärmeinsel-Effekt" stehen die Bewohner während einer Hitzeperiode unter besonders hohem thermischem Stress. In Freiburg laufen in diesem Sommer Messkampagnen, bei denen untersucht wird, wie Stadtquartiere gestaltet werden müssten, um sie besser zu belüften und den kritischen Wärmeinseleffekt zu verkleinern. Hydrologen machen sich derweil Gedanken, wie sich rückläufige Niederschlagsmengen auf den Wasserhaushalt auswirken werden. Und wie etwa ein zukünftiges Gebietsmanagement im Spreewald aussehen muss, damit die einmalige Kulturlandschaft nicht gänzlich trocken fällt.
Auf Veränderungen durch den Klimawandel muss sich auch die Landwirtschaft einstellen. In langjährigen Versuchsreihen überprüfen Züchtungsforscher, wie gängige Agrarpflanzen auf verstärkten Hitze- und Trockenstress reagieren - wobei sich Kartoffeln bereits als besonders sensibel erwiesen haben. Am Weinbau lässt sich zeigen, dass steigende Außentemperaturen auch auf andere Weise schädlich sein können: Sie locken wärmeliebende Krankheitserreger aus südlichen Gefilden in unsere Anbauzonen; Forscher registrieren zugleich einen stärkeren Fäulnisbefall - und tüfteln eilig an Strategien für Gegenmaßnahmen. In Reportagen schildert "Forschung aktuell" die Bemühungen verschiedener Wissenschaftszweige, vernünftige Vorsorgekonzepte in Erwartung des fortschreitenden Klimawandel zu entwickeln.
Montag, 6. August
Städtischer Hitzestress. Mit dem Meßmobil durch Deutschlands wärmste Stadt
Dienstag, 7. August
Knollen für den Klimawandel. Züchtungsforscher suchen nach hitzetoleranten Kartoffeln
Mittwoch, 8. August
Regen hopp, Verdunstung topp: Wie der Klimawandel den Spreewald austrocknet
Donnerstag, 9. August
Nach dem Extremsommer 2003: Wertterdienst warnt jetzt auch vor Hitzewellen
Freitag, 10. August
Sicher Im SAFE? Sensorschirm meldet anrückende Unwetter
Montag, 13. August
Neue Feinde edler Reben: Klimawandel importiert neue Schädlinge in Weinberge
Dienstag, 14. August
Klimaschutz zum Nachrüsten: Aus Altbauten werden "Null-Heizkosten-Häuser"
Mittwoch, 15. August
Wasser marsch, wo Moor war: Forscher wollen CO2-Speicher der Natur zurückholen
Donnerstag, 16. August
Sekundenkleber stählt Steinschotter: Wie die Küsten stärkeren Stürmen trotzen sollen
Freitag, 17. August
Ernte auch auf kargen Äckern: Wo Energiepflanzen gedeihen könnten
Deutschlandfunk
montags bis freitags · 16:35 Uhr
6. bis 17. August 2007
Rettungskräfte und Bevölkerung konnten sich darauf verlassen, frühzeitig gewarnt zu werden. Denn um ihren Ort herum ist ein Schutzschirm aus meteorologischen Messsensoren aufgespannt. Die Instrumente schlagen Alarm, sobald ein Unwetter im Anmarsch ist, beschatten es förmlich. In Echtzeit fließen die Daten in ein lokales Informationsnetz, halten Einsatzzentrale und Bevölkerung auf dem Laufenden.
Das ist keine Fiktion, sondern bald Realität. Auch Deutschland muss sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen. Längere sommerliche Hitzewellen, Wasserknappheit, aber auch häufigere und vermutlich heftigere Unwetter: Damit ist zu rechnen. Deshalb testen Forscher tatsächlich demnächst Sensor-Schutzschirme, um besser auf Starkniederschläge vorbereitet zu sein. Nicht nur in einer bayerischen Modell-Gemeinde, sondern auch am Standort eines Chemiebetriebs.
Das Projekt ist eines von vielen, die "Forschung aktuell" in einer Serie während der besonders kritischen Jahreszeit vorstellt. Wissenschaftler zerbrechen sich nicht mehr nur den Kopf darüber, wie sich Treibhausgas-Emissionen mindern oder ganz vermeiden lassen. Sie arbeiten längst an praktischen Konzepten, um sich auf eine weitere Klimaerwärmung einzustellen und mit dem Unvermeidbaren klarzukommen.
So haben Medizinmeteorologen des Deutschen Wetterdienstes ein neues, bundesweites Hitze-Warnsystem entwickelt. Es ist eine Reaktion auf den extremen Sommer 2003 mit schätzungsweise 35.000 Toten in Westeuropa. Allerdings ist das System in der Bevölkerung noch nicht sonderlich bekannt. In Großstädten mit ihrem "Wärmeinsel-Effekt" stehen die Bewohner während einer Hitzeperiode unter besonders hohem thermischem Stress. In Freiburg laufen in diesem Sommer Messkampagnen, bei denen untersucht wird, wie Stadtquartiere gestaltet werden müssten, um sie besser zu belüften und den kritischen Wärmeinseleffekt zu verkleinern. Hydrologen machen sich derweil Gedanken, wie sich rückläufige Niederschlagsmengen auf den Wasserhaushalt auswirken werden. Und wie etwa ein zukünftiges Gebietsmanagement im Spreewald aussehen muss, damit die einmalige Kulturlandschaft nicht gänzlich trocken fällt.
Auf Veränderungen durch den Klimawandel muss sich auch die Landwirtschaft einstellen. In langjährigen Versuchsreihen überprüfen Züchtungsforscher, wie gängige Agrarpflanzen auf verstärkten Hitze- und Trockenstress reagieren - wobei sich Kartoffeln bereits als besonders sensibel erwiesen haben. Am Weinbau lässt sich zeigen, dass steigende Außentemperaturen auch auf andere Weise schädlich sein können: Sie locken wärmeliebende Krankheitserreger aus südlichen Gefilden in unsere Anbauzonen; Forscher registrieren zugleich einen stärkeren Fäulnisbefall - und tüfteln eilig an Strategien für Gegenmaßnahmen. In Reportagen schildert "Forschung aktuell" die Bemühungen verschiedener Wissenschaftszweige, vernünftige Vorsorgekonzepte in Erwartung des fortschreitenden Klimawandel zu entwickeln.
Montag, 6. August
Städtischer Hitzestress. Mit dem Meßmobil durch Deutschlands wärmste Stadt
Dienstag, 7. August
Knollen für den Klimawandel. Züchtungsforscher suchen nach hitzetoleranten Kartoffeln
Mittwoch, 8. August
Regen hopp, Verdunstung topp: Wie der Klimawandel den Spreewald austrocknet
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6. bis 17. August 2007