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Politifact zieht Recherchen zu Chemiewaffen-Einsatz in Syrien zurück

Was ist wahr und was nicht? Diese Frage versuchen "Faktenchecker" täglich zu beantworten. Besonders in Kriegs- und Krisengebieten ist das Überprüfen von Fakten aufgrund der Informationslage allerdings schwierig. Das Überprüfungs-Projekt "Politifact" zieht daher Konsequenzen.

Karoline Schwarz im Gespräch mit Antje Altroggen | 12.04.2017
    Bilder vom Tag nach dem Giftgasangriff in Syrien in Chan Schaichun.
    Bilder vom Tag nach dem Giftgasangriff in Syrien in Chan Schaichun. (imago / UPI Photo)
    "Die Frage, wer für den Giftgasangriff auf den syrischen Ort Chan Scheichun verantwortlich ist, lässt sich naturgemäß nicht ohne eine gründliche Untersuchung beantworten" kommentiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (vom 9.4. S. 43). Das amerikanische journalistische Recherche- und Überprüfungs-Project Politifact hat genau das gemacht, gründlich untersucht, und nun einen Faktencheck zu Chemiewaffen in Syrien zurückgezogen.
    In dem Faktencheck aus dem Jahr 2014 hatte sich politfact auf ein Statement des damaligen Außenministers John Kerry bezogen, nach dem es keine chemischen Waffen merh in Syrien gebe, berichtet Karoline Schwarz von hoaxmap.org. Das Projekt hatte den Faktencheck mit internationalen Experten recherchiert, u.a. mit der Organisation für das verbot chemischer Waffen (OPCW).
    Viele Fragen offen
    Nach dem mutmaßllichen Giftgasangriff seien wieder viele Fragen offen, daher habe Politifact den als "mostly true" eingeschätzten Faktencheck zurückgezogen. Für Politifact gebe es nun zwei mögliche Szenerien: Entwerder sind nicht alle Chemiewaffen zerstört worden oder es sind neue hergestellt worden.
    Bis diese Aussagen gründlich auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden können, dürfte es nach Einschätzung von Schwarz aber noch dauern.