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Hochschulquartett: Jeder gegen jeden?

Es gibt sie für Bücher, Gehirnchirurgen und Hotels, für Schuldenstaaten, Dollar-Millionäre und Küchenmaschinen. Ranglisten sind modern, aus ihnen lassen sich wunderbare Titelseiten produzieren. Der Leser will sie, ebenso der Patient, der Gast, die EU-Kommission und die Plätzchenbäcker, sagen die, die diese Rankings produzieren. Doch was ist eigentlich mit denen, die beurteilt werden? Was halten die davon?

30.11.2012
    Die Hochschulen in Deutschland, zumindest sechs von ihnen, nur noch wenig. Sie scheren aus, wollen künftig alle Umfragen und Ranglisten boykottieren. Fachgesellschaften, wie die für Chemie, Soziologie oder Anglistik, empfehlen ihren Mitgliedern, das Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung zu boykottieren. Die Methoden seien fragwürdig und die Arbeitsbelastung für alle Beteiligten unverhältnismäßig. Man sei schließlich für die Forschung und Lehre da, heißt es und nicht für die Lieferung von Daten.

    Das sei eine Blockadehaltung, rufen die Befürworter. Wo kämen wir da hin, wenn sich Forschungseinrichtungen der Erforschung ihrer selbst entzögen? Fest steht, dass von der Position auf den Hochschulranglisten vieles abhängt, vor allem finanziell. Es geht um Fördertöpfe, das Buhlen um Studenten und das Renommee der Hochschulen.

    Es diskutieren:
    - Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident, Technische Universität Braunschweig
    - Dr. Volker Meyer-Guckel, stv. Generalsekretär, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
    - Prof. Sighard Neckel, Goethe-Universität Frankfurt, Vorstandsmitglied Deutsche Gesellschaft für Soziologie
    - Prof. Frank Ziegele, Geschäftsführer Centrum für Hochschulentwicklung CHE

    Moderation: Michael Kröher, manager magazin, Christian Floto, Deutschlandfunk