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Hochschulquartett: Neue Lehrer braucht das Land - und neue Konzepte für das Studium!

"Damit man die besten Schüler der Welt bekommt, muss man die besten Lehrer der Welt ausbilden", fordert Matti Meri, Professor für Pädagogik an der Universität Helsinki. Ging es bislang bei Diskussionen über das Bildungssystem in Deutschland vor allem um Strukturfragen, um Bildungsfinanzierung oder um die soziale Durchlässigkeit im Schulbereich, fordern Bildungsexperten seit Kurzem, die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer in die Mitte der Debatte zu stellen.

Die Gesprächsleitung haben Michael Kröher (manager magazin) und Christian Floto (Deutschlandfunk) | 28.10.2011
    Vor allem wurde kritisiert, dass diese an den Universitäten viel zu wissenschaftlich ist und Fachwissen vermittelt wird, welches im Schulalltag kaum zur Anwendung kommt. Die Vermittlung von modernen didaktischen Konzepten kommt dagegen zu kurz.

    Experten fordern weiterhin, dass Lehrkräften in ihrer Ausbildung die Kompetenzen vermittelt werden müssen, die notwendig sind, um den Unterricht auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und soziale Herkunft der Schüler abzustimmen.

    Eine weitere Herausforderung in der Lehrerausbildung ist die Neukonzeption der Studiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses, welche in den vergangenen Jahren vorgenommen wurde: So wurden neue Lehrerausbildungskonzepte mit gestuften Bachelor- und Masterstudiengängen eingeführt, oder im Rahmen von Modellversuchen erprobt: Neben dem rein fachwissenschaftlich orientierten Bachelorstudium mit anschließendem berufsqualifizierenden Masterstudium wurden auch Bachelor- und Masterstudiengänge realisiert, in denen bereits in der Bachelorphase berufs- beziehungsweise bildungswissenschaftliche Anteile angeboten werden.

    Vertreter der Studierenden bemängeln jedoch, dass die Curricula der alten Studienordnung in die neue Struktur der gestuften Abschlüsse übernommen werde. Eine Studie, die vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft publiziert wurde, weist auf die Chancen und Risiken der Bachelor- und Masterstudiengänge hin: Diese würden die Möglichkeit der Neu- und Re-Konzeption der Lehrerausbildung bringen. Gleichzeitig dürfe jedoch der Reformdruck nicht dazu führen, dass die Studiengänge einerseits internationalen Ansprüchen genügen, faktisch aber nicht studierbar seien.

    Doch welches Ausbildungsmodell liefert einem Land mit großen Problemen im Bildungssektor die besten Lehrer? Welche Schwerpunkte müssen in der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer gesetzt werden? Wie müssen die Lehrer auf den Berufsalltag in der Schule vorbereitet werden?

    Über das Thema "Neue Lehrer braucht das Land – und neue Konzepte für das Studium!" diskutieren:

    - Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg,
    - Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU-Braunschweig,
    - Prof. Josef Keuffer, Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg, sowie
    - Prof. Ludwig Haag, Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Bayreuth.