Samstag, 20. April 2024

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Hochschulquartett: Wo kommen all die Studis her - was sollen sie Studieren?

Das Bildungssystem in Deutschland steht vor enormen Herausforderungen: Grund dafür ist der demografische Wandel; die Bevölkerungszahlen sinken in den nächsten Jahren. Laut Statistischem Bundesamt wird die Bevölkerungszahl bis 2030 um 5 Millionen auf 77 Millionen Einwohner zurück gehen.

26.11.2010
    Damit wird auch die Zahl der erwerbsfähigen Personen und die der Hochschulabsolventen abnehmen. Der Mangel an gut ausgebildeten und qualifizierten Arbeitskräften mit akademischer Bildung ist bereits heute absehbar. Experten sind deswegen der Ansicht, dass der Anteil der Studierenden innerhalb eines Jahrgangs in Deutschland erhöht werden müsse. Gleichzeitig solle mehr in die Qualität der Lehre an den Universitäten investiert werden, denn gerade hier liegen laut OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2010" die Defizite des deutschen Hochschulwesens: Deutschland investiert demnach zuwenig in die Ausbildung des akademischen Nachwuchses und liegt im Schlussfeld auf Platz 23 der 27 OECD-Staaten.

    Auch eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey kommt zu dem Schluss, dass die Erhöhung der Akademikerquote volkswirtschaftlich zwingend notwendig ist: Demnach müssen in Deutschland die "Bildungsanstrengungen" intensiviert werden, wenn Wachstum und Wohlstand erhalten werden sollen.

    "Der Wert akademisch ausgebildeter junger Menschen für die wirtschaftliche Zukunft des Landes wurde in Deutschland zu lange unterschätzt", sagt auch die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Margret Wintermantel. Der Bund versucht nun, mithilfe eines Qualitätspakts für Hochschulen gegenzusteuern. Insgesamt wird der Bund in den nächsten Jahren zwei Milliarden Euro zur Verbesserung der Lehre an den Hochschulen zur Verfügung stellen. Ziel des Programms: Mehr junge Menschen sollen so in den nächsten Jahren einen Hochschulabschluss erwerben.

    Woher werden in Zukunft die Studieneinsteiger kommen? Wie viele junge Menschen werden künftig an den Universitäten und Hochschulen studieren? Und macht die überwiegend bedarfsgeprägte generalisierte Argumentation einschlägiger Beratungsinstitutionen überhaupt Sinn?
    Über das Thema " Wo kommen all die Studis her - was sollen sie Studieren? - Sinn und Unsinn der politisch gewollten Erhöhung der Akademikerquote" diskutieren:


    • Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU-Braunschweig,
    • Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg,
    • Dr. Jörg Dräger, Geschäftsführer des "Centrums für Hochschulentwicklung" (CHE)"
    sowie
    • Dr. Norbert Sack, Unternehmensberatung "Egon Zehnder International"


    Die Gesprächsleitung haben Michael Kröher (manager magazin) und Christian Floto (Deutschlandfunk).

    Live-Diskussion in Zusammenarbeit mit dem "manager magazin" aus dem Funkhaus des Deutschlandradios in Berlin am Freitag, den 26. November 2010, 19.15 bis 20.00 Uhr.