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Höhere Auflösung für größere Bildschirme

Technik. - Nach der Consumer Electronics Show in Las Vegas ist die Internationale Funkausstellung die weltweite zweitgrößte Leistungsschau der Unterhaltungselektronik. Heute hat sie begonnen und eines ihrer Highlights sind noch größere Fernseher mit noch höherer Auflösung. Wofür die nützlich sind, erklärt der Wissenschaftsjournalist Manfred Kloiber im Gespräch mit Arndt Reuning.

Manfred Kloiber im Gespräch mit Arndt Reuning | 31.08.2012
    Reuning: Herr Kloiber, am Mittwoch hatten Sie hier vorab über Fernsehen in 3D berichtet. Heute geht es um ein anderes Kürzel, um 4K. Was genau verbirgt sich dahinter?

    Kloiber: Hinter 4K verbirgt sich 4000 Punkte in der Horizontale und 2160 Punkte in der Zeile, also in der vertikalen Auflösung, ein neuer Standard, der nach HDTV, nach dem hochauflösenden Fernsehen kommen soll. Das hängt damit zusammen, dass man festgestellt hat, dass die Fernsehgeräte in den Wohnzimmern immer größer und größer werden, auf der anderen Seite die Leute sich eben halt nicht nur mehr Fernsehen angucken, sondern auch gerne mal eine Diashow präsentieren lassen, mit sehr guten Bildern. Und da stellt man fest, die Bildschirme sind doch in der Auflösung so schlecht, dass da dann wieder Korn erscheint. Und deswegen hat man halt diesen Ultra-HD genannten oder 4K genannten Standard entwickelt, der eben halt die Auflösung vervierfacht im Vergleich zur HDTV, was ja die Fernsehanstalten mittlerweile flächendeckend eingeführt haben.

    Reuning: Abgesehen von der Diashow, wie sieht es denn aus mit Inhalt für diese hochauflösenden Fernseher?

    Kloiber: Die sind noch nicht massenweise verfügbar, das muss man ganz klar sehen. Bislang, die Fernsehanstalten senden halt in HDTV, also nur ein Viertel dieser Auflösung, auf BluRay, also auf Datenträger wird es diese Auflösung sicherlich bald geben, weil der Film viel, viel mehr hergeben kann als das Fernsehen bislang konnte. Und auch beim Thema 3-D, über das wir schon berichtet haben, ist es so, dass man mit diesem Bildschirm dann autostereoskopisches 3D oder 3D mit Polarisationsbrillen in HDTV dann zeigen kann. Also, dieser Bildschirm bringt doch schon in vielen Spielarten doch eine bessere Auflösung und dann auch einen höheren Genuss, wenn man Fan davon ist.

    Reuning: Kann ich denn auch ein normales Fernsehsignal, zum Beispiel in HD, auf diesen viel, viel höher auflösenden Bildschirmen darstellen lassen, ohne dass es irgendwie pixelig wird?

    Kloiber: Ja, das können Sie natürlich, weil in diesen Fernsehgeräten, in jedem modernen Fernsehgerät ist natürlich ein Bildprozessor, der dafür sorgt, dass solche Bilder auch korrekt auf den Displays angezeigt wird. Da steckt verdammt viel Elektronik drin, um so etwas eben zu machen. Aber, wie gesagt, Sie können eben auch besseres Material sich ansehen, und das ist dann wirklich bei den wirklich großen Dimension von 90 Zoll, sind über 2,20 Meter, notwendig, dass Sie einfach eine höhere Auflösung haben. Und Sie glauben es gar nicht, die großen Fernsehgeräte gehen weg wie warme Semmeln, die werden also wirklich gekauft.

    Reuning: Ein weiteres Thema auf der Ifa sind die Oled-Bildschirme, Oled steht für organische Leuchtdiode. Was ist das denn genau?

    Kloiber: Ja, der Vorteil von Oled ist, dass die Bildpunkte selbst leuchtend sind. Bislang war es ja so, dass bei den LCD-Bildschirmen ein Hintergrundlicht da war, und Lichtventile haben gesteuert, in welchen Farben das Licht durchlässig gemacht wird. Das hat zum Beispiel dafür gesorgt, dass die Schwarzwerte relativ schlecht sind im Vergleich zu einem normalen Bildschirm, aber auch dass der Kontrastumfang, das Farbspektrum nicht so wahnsinnig toll war. Mit Oled wird das sehr viel besser, weil die Punkte, wie gesagt, selbstleuchtend sind. Problem war bislang, dass man keine großen Bildschirme hergestellt hat oder herstellen konnte, dass die Langzeitstabilität etwas schwierig war. Das hat man in den Griff bekommen, und zwei Hersteller zeigen auf der Ifa Geräte mit einem Durchmesser, einer Diagonale von mehr als 1,25 Meter, die jetzt in den Handel kommen sollen. Also, dieses deutlich bessere Bild wird jetzt auch auf die Flachbildschirme kommen und die Bildschirme selbst können noch einmal deutlich flacher werden, weil der Herstellungsprozess sehr einfach strukturiert ist und die Geräte einfach physikalisch dünner werden dadurch.