Hörspiel

Boulevard der Dämmerung

Eine Mitarbeiterin des Filmarchivs Berlin, einer Abteilung des Bundesarchivs, restauriert einen beschädigten Stummfilm auf Nitrobasis für die Umkopierung auf Sicherheitsfilm.
Mit Fundstücken, Szenen und Geschichten lädt dieses "Boulevard der Dämmerung" ein zu einer Passage durch die fast vergessene Welt des Kintopp © picture alliance / ZB / Hubert Link
Hörspiel von Josef Schnelle · 30.01.2018
Der Stummfilm wusste nicht, dass er stumm war. Er konnte flüstern und schreien, verführerisch seufzen, locker plaudern und polternd lachen. Auch die Zuschauer blieben keineswegs still. Sie schrien entsetzt auf, machten Witze oder summten die Musik des Klavierspielers mit.
Die Geschichte des Kintopp hatte ihren eigenen Klang, einen erotischen Zauber, melodramatische Grausamkeit und eine derbe Komik, vor allem aber eine an Musik erinnernde Unmittelbarkeit.
1927 begann mit dem gekrächzten Lied von einer Wachsplatte der Tonfilm. Kehren wir zurück zum Boulevard der Dämmerung, wo die Dialoge gelächelt werden, die Knalleffekte mimisch sind und die Pointen körperlich. Mit Fundstücken, Szenen und Geschichten lädt dieses Hörbild ein zu einer Passage durch die fast vergessene Welt des Kintopp.
Regie: Beatrix Ackers
Klavierimprovisation: Gottfried Eberle
Mit Manfred Zapatka, Josef Tratnik, Ilse Strambowski und Christiane von Poelnitz

Produktion: DLF 1999
Länge: 48’43