Hörspiel

Fünf Mann Menschen

Ernst Jandl bei einer Lesung im Jahr 1992.
Ernst Jandl bei einer Lesung im Jahr 1992. © imago/gezett Deutsches Theater / Kammerspiele Ernst JANDL
Von Ernst Jandl und Friederike Mayröcker · 10.04.2018
Im Zeitrafferverfahren werden in "Fünf Mann Menschen" zentrale Lebensereignisse durchgespielt: von der Gebärklinik über Elternhaus, Schule, Kino, Berufsberatung, Kneipe, Militär, Krieg, Spital, Gericht, Gefängnis, Erschießung ... wieder zurück zur Gebärklinik, diesmal in der Vaterfunktion.
Denn solange es Kinder gibt, wird es Kinder geben. Es entsteht das - ironisch simplifizierte - Modell eines an Verwaltungsapparate und inhumane Verhaltenszwänge wehrlos ausgelieferten Daseins, zugleich aber auch ein Spiel mit Worten und Hörkonventionen.
Das Hörspiel, das heute als Klassiker gilt, sorgte zur Zeit seiner Entstehung für erhebliches Aufsehen. 1969 wurde es mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet und eröffnete in seiner Nachfolge die Ära des sogenannten Neuen Hörspiels.
Regie: Peter Michel Ladiges
Mit Günther Neutze, Helmut Wöstmann, Jürgen Schmidt, Friedrich von Bülow, Gian Fadri Töndury, Gerhard Remus, Hans Timerding, Ellen Xenakis, Heiner Schmidt, Dinah Hinz, Christine Davis, Ute Remus, Isabel Stumpf, Renate E. Bauer

Produktion: SWF 1968
Länge: 14'

Hörspielmagazin Extra:
Zum Hörspielklassiker "Fünf Mann Menschen"
Von Michael Langer