Freitag, 29. März 2024

Archiv


Hygiene im Krankenhaus

In Krankenhäusern sind Erreger eine große Gefahr für Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben. Hygiene und Desinfektion haben daher höchste Priorität - ob bei der Essenszubereitung oder der täglichen Reinigung.

Von Martin Winkelheide | 30.08.2011
    "Heute haben wir dann auf dem Speiseplan stehen: Einmal eine Minestrone, ein Hirschragout, Rotkohl mit Spätzle, dazu eine Kirsch-Creme."

    Eines von vier Mittags-Menus, unter denen die Patienten am Sankt Elisabeth Krankenhaus Köln Hohenlind täglich auswählen können. Margit Klein ist hier die Küchenleiterin.

    "Wir sind ein Team von 21 Mitarbeitern, und wir produzieren täglich zwischen 500 und 550 Essen."

    Das Mittagessen ist bereits unterwegs zu den Stationen.

    "Danach wird gewischt, dann werden mit einem Desinfektionsmittel die Flächen desinfiziert. Und das Ganze wird auch dokumentiert, was ist wann geputzt worden, wie ist es geputzt worden? Putzen ist das halbe Geschäft, die Hygiene ist das A und O einer Krankenhausküche, und Sie sehen, das Team ist fleißig dabei."

    Fleischzubereitung, die Zubereitung von Gemüse, Desserts oder Salaten. Die Bereiche sind aus hygienischen Gründen streng getrennt in der Krankenhausküche. Das gilt auch für die Kühlräume: Getränke, Milchprodukte, Eier werden jeweils getrennt gelagert.

    "Hier haben wir sechs Grad. Sie sehen die ganzen Portionsgeschichten hier halt. Mit Folie abgedeckt, das ist ganz wichtig, dass keine Keime an das Lebensmittelprodukt drankommen können.
    Sie sehen an unseren Kühlräumen haben wir sogenannte Temperaturkontrollen hängen, das heißt, das Team ist angehalten, täglich zu gucken: Stimmen die Temperaturen mit den Aggregaten überein?"

    Fleisch wird nicht gelagert. Es wird küchenfertig vom Metzger geliefert und kommt direkt in die Pfanne oder den
    Kombidämpfer. Von allen Mahlzeiten werden Proben genommen und eingefroren. Sogenannte Rückstellproben.

    "Die heben wir 14 Tage auf, sodass wenn irgendwie ein Patient erkrankt, ist die Küche das erste, wo man nach sucht.

    - Sie haben alles, was in den letzten 14 Tagen den Herd verlassen hat, im Tiefkühler?

    - Steht im Tiefkühler in 200-Gramm-Bechern."

    Ortswechsel. Auf einer internistischen Station im Kölner Sankt Elisabeth Krankenhaus.

    "Mein Name ist Susanne Rupietta, ich bin Hygiene-Fachkraft hier im Haus und bin für die Organisation der gesamten Hygiene des ganzen Hauses zuständig."

    Gerade werden die Patientenzimmer gereinigt. Vor einem Zimmer steht ein Putzwägelchen. Mit Putzeimern in verschiedenen Farben: Rot, gelb und grün.

    "Also das Wichtigste ist, dass der Sanitärbereich einen extra Eimer hat, und wichtig ist auch, dass wir die Lappen nur zum Einmal-Gebrauch haben. Der Lappen wird einmal benutzt, wird nicht wieder eingetaucht und kommt sofort in die Wäsche halt, dass man Keime, die von einem Zimmer kommen, nicht in das nächste verschleppt."

    Normalerweise im Haushalt braucht man ja keine Desinfektionsmittel, aber hier macht das schon Sinn.

    "Hier macht das deshalb Sinn. Die Patienten, die uns anvertraut sind, da haben wir eine Fürsorgepflicht, für die Patienten aber auch für die Mitarbeiter. Wir haben ein erhöhtes Keimaufkommen im Krankenhaus und daher müssen wir prophylaktisch schon möglichst viele Keime vom Patienten fernhalten. Wir machen da regelmäßig nicht nur für den Reinigungsdienst Schulungen, sondern für alle Mitarbeiter, für alle Berufsgruppen. Das gehört schon zur Hygiene dazu. Wir haben Pflegearbeitsräume auf jeder Station, wo wir dann auch eine Desinfektionsanlage haben. Dann drückt man hier auf einen Knopf..."

    Wenn Pfleger oder Schwestern im Patientenzimmer eine Fläche reinigen wollen, können sie hier gebrauchsfertige Desinfektionslösung abzapfen – in einen speziellen Eimer mit Einmal-Wisch-Tüchern.

    "Das bietet eine größtmögliche Sicherheit, dass ich nicht über- oder unterdosieren kann. Und dann kann ich eine Fläche damit abwischen, und habe dann die Fläche von Krankheitserregern befreit. Die Fläche sollte ich jetzt auch eine Stunde nicht mit Wasser benetzen, weil ansonsten diese Wirkung verloren gehen kann.

    Wenn ich meine Handschuhe ausgezogen habe, muss ich mir immer noch einmal die Hände desinfizieren. Händedesinfektion ist ein ganz wichtiger, zentraler Punkt im Krankenhaus und im Gesundheitswesen.

    Das heißt ich muss immer präventiv tätig sein mit allem, was ich mache: Händehygiene, Flächendesinfektion, auch Personalhygiene, Schutzkleidung und dergleichen halt, dass ich versuche, eine Weiterverbreitung von Keimen zu vermeiden. "