Weiter heißt es: "Denn wenn Materie mit einer wesentlichen Attractionskraft vorhanden ist, so ist es nicht schwer diejenigen Ursachen zu bestimmen, die zur Errichtung des Weltsystems beitragen."
Seine Gedanken zur Bedeutung der Materie und ihrer Anziehungskraft sind äußert modern. Auch heute sehen Kosmologen in der Gravitation die entscheidende Kraft für den Werdegang des Kosmos.
Nach Immanuel Kant sind zudem die meisten Nebelflecken am Himmel ferne Galaxien, die aus zahllosen Sternen bestehen. Dass er damit genau richtig lag, haben aber erst Beobachtungen mehr als anderthalb Jahrhunderte später belegt.
Weiter vermutete er, das Sonnensystem habe anfangs aus gleichmäßig verteilter Materie bestanden, die sich dann zur Sonne und den Planeten verklumpt habe. Auch das ist nicht ganz falsch.
Für Kant wäre es eine "Ungereimtheit", anzunehmen, dass nicht zumindest die meisten Planeten bewohnt seien. Der Philosoph vermutet kurioserweise, dass Intelligenz und Moral mit dem Abstand von der Sonne ansteigen. Der Mensch auf der Erde sei also keineswegs die Krone der Schöpfung.
Das mag zwar sein: Aber hier lag Kant dennoch völlig daneben. Weder leben auf Merkur dumme Schurken, noch auf Jupiter absolut integre Genies.