In der Welt des Schtetls

Wie Jakub, mein Vater, sich von uns wegverwandelte

Der Regisseur Heinz von Cramer
Der Regisseur Heinz von Cramer © Deutschlandradio / Sandro Most
Bearbeitung, Regie und Musikcollage: Heinz von Cramer · 10.10.2015
"Wie, um Himmels willen, in der akustischen Übertragung diese Welt zum Leben erwecken, diese versunkene, vernichtete, faszinierende Welt der polnisch-jüdischen Kultur, die Welt des Schtetls eben?"
Es ging ja nicht nur darum, aus der Fülle der phantastischen Episoden eine halbwegs erzählbare Geschichte herauszuschälen, die Geschichte jenes Vaters, der es dem Demiurgos gleichtun wollte und sich zu verwandeln begann, erst in einen Vogel, dann in eine Fliege, eine Kakerlake, bis er schließlich als Schalentier in gekochtem Zustand auf immer aus dem Kreis seiner Familie verschwand ... Um den ganzen Hintersinn eines solchen Vorgangs erkennbar zu machen, so grotesk wie tragisch, so grausig wie komisch, muss er wohl innerhalb seiner Umwelt dargestellt werden, der Welt der Pogrome, der Unterdrückung, der Notwehr (auch durch Gelächter!), des verzweifelten Überlebenskampfes, der erzwungenen Emigration, des ewigen Juden Ahasver." (Heinz von Cramer)
Aus dem Polnischen von: Josef Hahn und Mikolaj Dutsch
Mit: Gabriela Maria Schmeide, Werner Wölbern, Grete Wurm, Horst Bollmann, Walter Renneisen
Produktion: HR 1998
Länge: 108'52