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In fremden Gärten. Erzählungen

Das Haus ist zu groß geworden, stellt Regina fest, die Kinder sind fort, der Mann ist gestorben, sie braucht so viele Zimmer gar nicht, und überhaupt, wozu ist all das gut gewesen, wer hat das je gebraucht? Wer braucht sie denn noch? Bis irgendwann zum fünfundsiebzigsten Geburtstag die Enkelin kommt mit ihrem australischen Freund, und das Zimmer bei der Großmutter brauchen kann und das Bett darin. Auch dies, weiß Regina, wird nicht von Dauer sein, und doch...

Julia Schröder | 24.08.2003
    Regina lag im Bett. Sie hörte, wie Philip ins Bad ging und duschte. Sie wollte noch einmal aufstehen und ihm ein Handtuch bringen, dann ließ sie es bleiben. Sie stellte sich vor, wie er aus der Dusche kam, wie er durch den Flur zur Küche ging, wo Martina auf ihn wartete. Die beiden umarmten sich und gingen in den oberen Stock und legten sich zusammen ins Bett. Dummheiten, hatte Verena gesagt, und sie solle aufpassen. Aber das waren keine Dummheiten. Alles ging so schnell vorbei.

    Regina stand noch einmal auf und trat in den Flur, ohne Licht zu machen. Sie stand in der Dunkelheit und lauschte. Nichts war zu hören. Sie ging ins Bad. Von einer Straßenlaterne drang etwas Licht in den Raum. Das Frottiertuch hing über dem Rand der Badewanne. Regina nahm es und drückte es an ihr Gesicht. Es fühlte sich kühl an auf der Stirn und hatte einen fremden Geruch. Sie legte es hin und ging zurück in ihr Zimmer.

    Als sie wieder im Bett lag, dachte sie an Australien, das sie nie sehen würde. Auch Spanien würde sie wohl nicht mehr sehen, dachte sie, aber eine Reise würde sie noch machen.

    Von Menschen wie Regina war in der Prosa des Schweizer Erzählers Peter Stamm bisher allenfalls am Rande die Rede. In seinem ersten Erzählband "Blitzeis" standen die mehr oder weniger flüchtigen Bekanntschaften von Ich-Erzählern um die Dreißig im Mittelpunkt, denen nichts fremder gewesen wäre, als ein ganzes Leben in ein und demselben Haus zuzubringen; in seinen bisher zwei Romanen sind die Heldinnen junge Frauen, die auf die eine oder andere Weise fortgehen, um irgendwann wieder zu kommen - oder auch nicht. Die Suche nach so etwas wie Glück, die Sehnsucht, die Vermutung, es müsse noch irgend etwas passieren, das könne doch nicht alles gewesen sein: all dies schien bei Peter Stamm bisher eine Sache für Leute, die sich ums Ende der ihnen zugemessenen Zeit scheinbar keine Gedanken machen mussten.

    Als vor fünf Jahren Peter Stamms Regiedebüt "Agnes" erschien, wurde der Autor, Jahrgang 1963, von vielen Kritikern als größtes Erzähltalent seines Landes begrüßt. Inzwischen hat er mit dem erwähnten Erzählband "Blitzeis" von 1999 und seinem zweiten Roman "Ungefähre Landschaft" von 2001 der Hoffnung weitere Nahrung gegeben, der überraschend makellose Erstling möge als Talentprobe nicht allein bleiben. Seine jetzt unter dem Titel "In fremden Gärten" erscheinenden Erzählungen werden mit großer Aufmerksamkeit erwartet, denn Stamm ist nicht nur ein Erfolg bei der Kritik, sondern auch in den Buchhandlungen.

    Dabei ist er im ohnehin nicht dem Exzess zugeneigten Literaturbetrieb der Schweiz einer der zurückhaltenderen Vertreter. Er hat die endemische Vorliebe seiner intellektuellen Landsleute für Auslandsaufenthalte in Berlin, den USA und London, die selbstverständlich als Schauplätze seiner Bücher eine Rolle spielen. Er hat unter anderem Psychologie studiert, seine Erzählungen aber verweigern jede psychologische Durchdringung, ja, sie sind tatsächlich das Gegenteil von psychologisch. Er hat Werbung gemacht, "Nebelspalter"-Satiren und journalistische Reportagen geschrieben, aber seine literarische Prosa kommt alles andere als flott, schnittig und pointiert daher. Vielmehr fällt sofort ihre mit allen Mitteln der Kunst hergestellte Unauffälligkeit auf. Sie erzählt von Begebenheiten, die kaum vom Alltäglichen abweichen, und dies in einer Sprache, die einen großen Bogen um alle Mätzchen, auch fast alle Errungenschaften modernen Erzählens schlägt, und in Arrangements, die dem Gang der Dinge zu folgen scheinen, wobei allerdings das den Leser unmerklich fesselnde Rätsel in den Auslassungen, den Lücken steckt. Der Kritiker Ulrich Greiner hat es in der "Zeit" einmal treffend auf die Formel gebracht, Peter Stamm setze womöglich "allzu sehr auf die Überzeugungskraft einer Archaik, die von sich aus noch wenig beweist".

    Etwas zu beweisen ist aber auch nicht das primäre Interesse dieser Literatur. Peter Stamm sagt von sich, er beschreibe Figuren, um etwas über sie zu erfahren. Er sei auch neugierig auf die Darstellung von Gegenden, in denen er nicht daheim sei; deshalb spielen seine Geschichten in den allermeisten Fällen nicht in der Schweiz. Da nämlich drohe der Realismus. Was wir in Peter Stamms Erzählungen wiedererkennen, sind denn auch nicht bestimmte Orte, Sitten und Gebräuche oder politische Verhältnisse, obwohl seine Geschichten so politisch sind, wie das Persönliche eben Politisch sein kann. Es ist vielmehr etwas Vageres, nicht leicht zu Bestimmendes. Insofern war der Titel seines zweiten Romans, "Ungefähre Landschaft", schon fast eine Parodie aufs eigene Programm. Die Vagheit hat denn auch Auswirkungen darauf, wie dieses Erzählen beim Leser ankommt. Der eine findet ihn den "coolsten Autor der Schweiz", der andere sieht eine Behaglichkeit am Werk, hinter der immer schon das Unheimliche lauert. Trotz aller Einfachheit an der Oberfläche hält mancher den Autor für einen poeta doctus, der nicht nur in den jeweils vorangestellten Motti Weltliteratur und Popkultur zitiert. Verglichen wurde Peter Stamm schon mit Raymond Carver und Richard Ford, aber auch mit Knut Hamsun und Tschechow. Und alles trifft zu. Als spannend oder packend gar hat noch kein Kritiker Peter Stamms Bücher bezeichnet, aber sie sind sogar dies.

    Ihr hervorstechendes Merkmal ist eine gewisse Kälte; wir lesen von Gegenden voller Schnee und Herzen im Eispanzer. Dem korrespondiert ein ganz und gar ausgekühlter Blick. Er belässt die geschilderten Ereignisse in einer Distanz, die den Eindruck vollständiger Fremdheit auf Dauer wach hält. Dabei scheint Stamm seine Figuren zu mögen. Bei den beiden Romanheldinnen fällt das nicht schwer, denn sie laden auf stille Weise zur Identifikation ein: die scheue Studentin Agnes, die ein Opfer der Verwechslung von Literatur und Leben wird, die bodenständige norwegische Zöllnerin Kathrine, die von jenseits des Polarkreises aufbricht, um einmal zu erfahren, wie es weiter im Süden aussieht, und auf diese Weise ihr Leben - ein ganz simples Leben eigentlich, aber eben ihres - rettet. Bei den Männern, auch den von Stamm bevorzugten Ich-Erzählern, all den mit sich beschäftigten Reisenden, Recherchierenden, sonstwie Aushäusigen, fällt das Einverständnis nicht so leicht, im Gegenteil: den meisten dieser Burschen, die sich in Bibliotheken in Chicago, WGs in New York, Krankenhäusern in der Schweiz oder Ferienhäusern in Italien herumdrücken, möchte man lieber nicht näher treten. Zwar kennen auch sie die Sehnsucht, aber wenn sie greifbare Gestalt annimmt, wenn die Wünsche Wirklichkeit werden könnten, lassen sie sie verkommen, sagen das Falsche, wenden sich ab.

    In Peter Stamms neuem Buch erleben wir viele dieser alten Bekannten, teils in den gewohnten, teils in neuen Rollen. Den Titel "In fremden Gärten" hat Stamm sich bei Goethes Wilhelm Meister geborgt; in den "Lehrjahren" heißt es:

    Er blickte zum Fenster hinaus und sah in einem fremden Garten viele Menschen beisammen, von denen er einige sogleich erkannte.

    Erneut werden wir Zeugen, wie das, was die Beteiligten für ein verlässliches Fundament hielten, sich als brüchig erweist, wie jüngere oder ältere Männer an Herausforderungen der Freundschaft, der Liebe scheitern. Wieder sind die Schauplätze oft weit entfernt von der Schweiz, in London, Lissabon, im Baltikum. Aber das Spektrum der Figuren und ihrer Verhältnisse ist breiter geworden. Nicht nur, dass Stamm neuerdings auch Männer und Frauen jenseits der fünfzig in seine Versuchsanordnungen hereinholt, nicht nur, dass andere als die Beziehungen zwischen Generationsgenossen, nämlich ebenso die zwischen erwachsenen Kindern und alten Eltern auf den Prüfstand des Erzählers kommen - auch die Erzählhaltungen variieren. Noch immer sind Ich-Erzähler in New York unterwegs, daneben aber werden etwa Ruth und ihre Nachbarin aus der Titelgeschichte "In fremden Gärten" auktorial beobachtet, und in der letzten Geschichte des Bandes, "Der Kuss", wechselt sogar sehr elegant die Perspektive zwischen Vater und Tochter:

    Inger löschte die Nachttischlampe und legte sich neben ihn ins Bett. Lange lag sie so, dann küsste die ihn sanft auf den Mund. In diesem Augenblick war sie bereit, ihm alles zu verzeihen.


    Als er aufwachte, war sie eingeschlafen. Er war nicht erstaunt, sie neben sich im Bett zu finden. Er nahm ihre Hand, die auf dem Laken lag. Im wenigen Licht, das von draußen hereindrang, sah er ihr Gesicht nur schemenhaft. Er schaute sie lange an. Sie glich ihrer Mutter. Aber das war so lange her. Vielleicht bildete er es sich nur ein, vielleicht träumte er. Als er wieder aufwachte, war es morgen. Inger stand am Waschbecken. Er war froh, dass sie nicht neben ihm lag. Er hätte nicht gewusst, was sagen. Inger? sagte er. Sie wandte sich zu ihm um. Fühlst du dich besser? Ja, sagte er und lächelte. Wenn du magst, fahren wir in den Süden.

    Er redete leiser als sonst, sie verstand ihn kaum. Als sie sich wusch, hörte sie ihn aufstehen. Er trat ans Fenster und öffnete es. Kühle Luft drang herein. Sie wusste nicht, warum sie ausgerechnet jetzt und zum erstenmal an seinen Tod denken musste.

    Da scheint, aufs Ganze gesehen, so etwas wie Mitgefühl vorsichtig sein Haupt zu heben. Das ist natürlich riskant. Das Risiko liegt nicht nur im Genrewechsel; die Story "Deep Furrows" über ein zaubrisch gebanntes Dreimäderlhaus mit Grabsteingarten unter irischem Bleihimmel gemahnt in ihrer Gothic-Düsternis weniger an die erwähnten Gewährsmänner von Carver bis Tschechow als an Ray Bradbury, und die Moritat "Die brennende Wand" vom armen Henry, der bei der Auto-Stuntshow umkommt (und die hübsche Manuela ahnt nichts), wird in ihrer sauber hinerzählten Eindeutigkeit bald ihren Weg ins Lesebuch für die Mittelstufe finden.

    Die Gefahr, wenn der Eispanzer taut, liegt aber nicht nur im formalen Misslingen. Unter der glänzenden Oberfläche kommt dann plötzlich die ganze Geschichte zum Vorschein, vieles von dem, was Peter Stamm in seinen früheren Erzählungen ausgelassen hatte, worin sie ihr Geheimnis hatten. Genau davon muss er nun erzählen. Der Schweizer David zum Beispiel, in der Erzählung "Alles, was fehlt", wird von seiner Firma an die Londoner Niederlassung ausgeliehen. Es ist ein Aufenthalt auf Zeit, er bezieht die möblierte Firmenwohnung in den als schick geltenden Docklands und sieht auf dem Nachbarbalkon eine Frau:

    Er wandte sich schnell ab und ging hinein. - Er stand im Wohnzimmer und dachte, ich hätte mich vorstellen sollen. Die Japanerin war seine neue Nachbarin, sie würden sich im Treppenhaus begegnen, auf dem Balkon oder im Fitnessbereich. Einen Moment lang wollte er an ihrer Wohnungstür klingeln, um sich vorzustellen. Aber er wusste nicht, ob das hier üblich war. Am einfachsten wäre es gewesen, sie auf dem Balkon zu grüßen, spontan und unkompliziert. Aber wenn er jetzt noch einmal hinausginge, sähe es aus, als habe er es darauf angelegt, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

    David lief durch die Wohnung, den Prospekt noch immer in der Hand. Er ging die Liste der Spezifikationen durch. Alles war da. Die Hansgrohe-Armaturen im Bad enttäuschten ihn ein wenig, dafür mochte er die schweren Türen aus Ahorn, die mit einem satten Geräusch zufielen. Im Wohnzimmer kniete er sich hin, um die Qualität des Teppichbodens zu prüfen. Er dachte daran, wie er als Kind in der Kirche gekniet hatte. Dieses Gefühl von Nichtigkeit und Vergebung. Es war eine Art Glück gewesen.

    Die Situation - im Übergang, zwischen drinnen und draußen - ist typisch für Peter Stamm, und sie ist klassisch. Wenn in Goethes "Werther" Zwei klopfenden Herzens am offenen Fenster stehen und das Gewitter beobachten; wenn in Joyce’ "Dubliner" Eine vom Fenster aus zuschaut, wie in den Straßen der Abend hereinbricht: hat das immer etwas zu sagen über das, was soeben in den Beobachtern vorgeht und was noch kommen mag - vor allem hat es zu bedeuten, dass es ein Draußen gibt, das mit dem Drinnen korrespondiert, ihm sogar entspricht. Es gibt in den neuen Geschichten von Peter Stamm eine Neigung zu solch klassischen Mitteln, mit denen die Erzählung sich selbst interpretiert. Ein anderes ist das viel sagende Detail, das Züge eines Dingsymbols annehmen kann. So erinnert sich David in seiner schicken, kalten Wohnung daran, wie sein Vater für ihn einen Drachen gebaut hat. Kurz zuvor hat er von einem Leichenfund erfahren, vom Körper eines kleinen Jungen, dem sein Mörder Arme und Beine abtrennte, bevor er ihn in einen Kanal warf. Dieses Schicksal versetzt David erst in rasende Trauer, dann malt er sich aus, wie er dem toten Jungen auch einen Drachen baut:

    David sah sich einen Drachen bauen für das Kind. Er konnte nicht viel mehr sagen und zeigen, nur wie die Holzleisten zusammengeleimt wurden, wie die Schnur zu befestigen war, welchen Leim man für das Seidenpapier verwendete. Er sah das Kind den Drachen halten, er sah sich mit der Leine in der Hand über eine große Wiese rennen, sie rannten beide. Loslassen, rief David, und Adam ließ den Drachen los, und er schnellte in die Höhe. David sah sich auf einer Wiese stehen, mit der Schnur in der Hand. Er schaute empor, und Adam schaute empor. Er fühlte das leise Ziehen des Drachens. Das Rennen hatte ihn erschöpft. Dann kam Adam zu ihm, und er reichte ihm die Leine und legte ihm die Hände auf die Schultern und sagte, vorsichtig, ganz langsam, ich halte dich fest. Es war nur ein Drachen, aber Adam würde sich daran erinnern, wenn die Welt sich teilte. Es war sehr still in der Wohnung. Erst jetzt bemerkte David die leisen Geräusche aus der Nachbarwohnung. Er hörte Wasser rauschen, Schritte, ein Radio. Er stand auf und trat auf den Balkon. Nebenan stand die Japanerin und goss die Pflanzen, die dort in großen Tontöpfen wuchsen. Er grüßte sie, und sie grüßte zurück.

    Man hat behauptet, Peter Stamm erzähle immer von der Liebe. Wenn man genau hinschaut, erzählt Peter Stamm von der Kehrseite der Liebe, der Einsamkeit. Seine Figuren sind Nomaden, die durch die Weltgeschichte treiben, obwohl sie sich für die Welt nicht mehr groß interessieren, sie sind unterwegs, um unterwegs zu sein, sie sind in der Fremde, und die Fremde bleibt ihnen fremd, auch wenn diese Fremde gelegentlich aussieht wie das Zuhause. Sie sind zugleich Monaden, vereinzelte Wesen, die nur aus "Drinnen" bestehen, eingesperrt in ihren Wahrnehmung, ihrer Unrast, ihren Ängsten, umfangen von ihrer "Jemeinigkeit", wie Heidegger das genannt hat. Umfangen - und geblendet. In Stamms jüngstem Buch aber scheint, auch in den Geschichten, wo alle Versuche der Kontaktaufnahme scheitern, so etwas wie ein Licht der Erkenntnis, der Erfahrung, des Erlebens ins Innere der Monade zu dringen. Nach und nach erfährt David, der Schweizer im unwirtlichen Londoner Appartement, dass Gereiztheit und verzweifelte Erinnerung nicht alles sind. Er trifft die Nachbarin, sie sagen "Nice to meet you":

    Er wollte noch etwas sagen, aber dann ging er zurück in die Wohnung. Ich habe Zeit, dachte er, es wird schon irgendwie gehen.

    Das Rätsel der Männer und Frauen, von denen Peter Stamm erzählt, liegt in der offenen Frage, was es eigentlich ist, das ihr Leben verändert. Was Stamms Leser immer gefesselt hat, ist die Ahnung, dass etwas außerhalb seiner Monaden existiert, auch wenn diese das nicht einzusehen vermögen. In seinem neuen Buch ist die Antwort unschwer zu entdecken. David hat Zeit. Die Zeit ist es, die außerhalb von uns ist und uns bestimmt, die Zeit, die der Schnee braucht, um New York zu bedecken und einzuhüllen, die Zeit, die manche lehrt, dass es keine Zukunft mehr für sie gibt, und andere, was sie aneinander haben, die Zeit, die vor uns unsere Eltern dem Tod unaufhaltsam näher bringt.

    Die Zeit ist das Element des Erzählens, und die Zeit ist das, was Stamms Figuren zustößt. Wir haben Zeit, und die Zeit hat uns. Die Zeit vergeht "in fremden Gärten" und in unserem Leben, und wir vergehen mit. Spätestens, wenn man vierzig wird, wie Peter Stamm in diesem Jahr, kann man sich dieser Einsicht nicht mehr verschließen.