Dienstag, 19. März 2024

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Ein aufmerksamer Zuhörer

Forscher des niederländischen Elektronik-Konzerns Philips entwickelten eine neue Variante zu bisherigen Diktierprogrammen. Im Zusammenspiel mit einer Maus-Mikrofon-Kombination soll das System die Tastatur weitgehend ersetzen.

Gerd Pasch, Martin Oerder | 03.10.1998
    Die Wissenschaftler um Martin Oerder vom Philips-Forschungslabor in Aachen hatten sich zum Ziel gesetzt, bisherige Spracheingabe-Systeme um eine ganzheitliche Variante zu ergänzen. Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich das Resultat von der Konkurrenz: Statt eines Dauerwellen-feindlichen Kopfgeschirrs setzt die Diktat-Software "FreeSpeech" auf eine Kombination mehrerer Eingabe-Geräte. 'SpeechMike' vereint Maus, Mikrofon und Diktiergerät-Bedienung mit Vor- und Rücklauf", erklärt Oerder.

    Die von "SpeechMike" kontinuierlich erfaßten Befehle und Texte wandern ohne Umwege in eine Reihe verschiedener Anwendungen: Neben der klassischen Textverarbeitung kann auch in Fax-, E-Mail- und Datenbankprogramme diktiert werden. Nach einer Einarbeitungszeit von etwa einer Stunde erfaßt "FreeSpeech" auch komplizierte Texte mit einer etwa 95-prozentigen Genauigkeit. Dabei greift die für den Innovationspreis der Stadt Aachen vorgeschlagene Software auf einen Basisbestand von 400.000 Wörtern zurück. Bei Fehlern analysiert das System den Satzzusammenhang und offeriert Hilfen, beispielsweise, ob "Sie" groß oder klein geschrieben werden soll.