Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

IOC-Entscheidung
Reaktionen aus Russland

Das IOC hat sich gegen einen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio entschieden. Eine Nachricht, die in Russland vielerorts positiv zur Kenntnis genommen wurde: "Man sieht viele frohe Gesichter", berichtet unsere Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth.

Russland-Korrespondentin Gesine Dornblüth im Gespräch mit Matthias Friebe | 24.07.2016
    Russlands Sport-Minister Vitaly Mutko am 25.12.2015 bei seiner Pressekonferenz zum Ende des Jahres in Moskau.
    Russlands Sportminister Vitaly Mutko bezeichnete die IOC-Entscheidung als "ausgewogen und objektiv". (picture alliance / dpa / EPA/YURI KOCHETKOV)
    Sportminister Vitaly Mutko sprach von einer "ausgewogenen und objektiven Entscheidung" des IOC, berichtete unsere Russland-Korrespondentin Gesine Dornblüth in Sport am Sonntag. Außerdem gehe er davon, dass die Mehrheit der russischen Sportler in Rio starten dürfe.
    IOC-Entscheidung als "Beleg für Fair Play"
    Irina Rodnina, ehemalige mehrfache russische Olympiasiegerin im Eiskunstlauf, bezeichnete die IOC-Entscheidung als Beleg dafür, dass in der olympischen Bewegung doch noch Fair Play existiere. Sie äußerte des Weiteren die Vermutung, dass die Funktionäre wohl wüssten, dass Olympische Spiele ohne russische Athleten weniger attraktiv seien.
    Spekulationen um mögliche Ausnahmeregelungen für Leichtathleten schob Sportminister Mutko jedoch einen Riegel vor: Diese Entscheidung sei gefallen, sagte Mutko - russische Leichtathleten werden nicht in Rio antreten können.
    Reaktionen auf Startverbot für Julia Stepanowa
    Über das Startverbot für Whistleblowerin Julia Stepanowa bei den Olympischen Spielen in Rio werde in den russischen Nachrichten relativ neutral berichtet, sagte Gesine Dornblüth. Einzig Dmitri Switschew, der Vorsitzende des Sportausschusses der Duma, lobte diese Entscheidung als Zeichen dafür, dass das IOC den Sport entwickeln wolle anstatt "Intrigen und Verrat zu betreiben" - laut Gesine Dornblüth eine Anspielung auf Julia Stepanowa, die in Russland vielerorts als "Verräterin" gesehen werde.