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Iran
Russland liefert Raketenabwehrsysteme

Während der Iran und die USA darüber streiten, wann und wie Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden, schafft Russland vollendete Tatsachen: Präsident Putin gibt die Auslieferung eines Luftabwehrsystems an die Islamische Republik frei.

13.04.2015
    Bei der Parade anlässlich des Tag des Sieges wird das Raketenabwehrsystem S-300 am 9.5.2009 auf dem Roten Platz in Moskau präsentiert.
    Russland liefert wieder das Raketenabwehrsystem S-300 an den Iran. (dpa / picture-alliance / Grigory Sysoyev)
    Russland liefert Iran wieder das Raketenabwehrsystem S-300. Das teilte der Kreml am Montag mit. Die Regelung tritt demnach umgehend in Kraft, ein entsprechendes Dekret sei von Präsident Wladimir Putin bereits unterzeichnet worden.
    Lieferstopp seit 2010
    2010 hatte Russlands damaliger Präsident Dmitrij Medwedew wegen der von der UNO gegen Iran beschlossenen Sanktionen einen Lieferstopp verhängt. Teheran verklagte Moskau daraufhin wegen Vertragsbruchs auf vier Milliarden Dollar (rund 3,8 Milliarden Euro). Iran hatte 2007 bei den Russen Luftabwehrraketen im Gesamtwert von 800 Millionen Dollar (heute etwa 750 Millionen Euro) bestellt.
    Wegen der Fortschritte in den Verhandlungen der UNO-Vetomächte und Deutschland mit Iran in Lausanne hatte Russland in den vergangenen Tagen bereits mehrfach gefordert, Sanktionen gegen das islamische Land aufzuheben.
    Raketensystem aus Sowjetzeit
    Das noch zu Sowjetzeiten entwickelte russische Flugabwehr-Raketensystem S-300 zerstört mit präziser Lenktechnik gegnerische Flugzeuge oder Raketen. Dazu ortet zunächst eine mobile Radarstation das Objekt. Dann rasen Raketen mit einem speziellen Erfassungssystem und mit bis zu 200 Kilometern Reichweite zum Ziel. Das System besteht aus mehreren auf Tiefladern montierten Anlagen.
    (tzi/swe)