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Is was?! Aufreger der Woche
Vieles bleibt - nicht nur Schönes

Warum gibt es immer noch Wahlplakate, Fußballbundesliga im Pay-TV und Politiker, die in die Wirtschaft wechseln? Und schadet es SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, dass er sich nicht von YouTubern interviewen lassen hat? Unser Autor versucht es im Aufreger der Woche zu klären - und beruhigt sich und uns mit Bond, James Bond.

Von Stefan Reusch | 18.08.2017
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht am 16.08.2017 in Berlin mit YouTubern zusammen, nachdem sie in einem Livestream interviewt wurde. L-r.: Lisa Sophie, Mirko Drotschmann, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Moderatorin Lisa Ruhfus und Alexander Böhm.
    Vier Youtuber durften Bundeskanzlerin Angela Merkel (3.v.l.) interviewen: Lisa Sophie (l.), Mirko Drotschmann (2.v.l.), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Moderatorin Lisa Ruhfus (3.v.r.) und Alexander Böhm (r.). (dpa / Wolfgang Kumm)
    Vieles bleibt.
    Berlin bleibt ohne Flughafen. Es kommt nur jetzt auch noch keine Fluglinie hinzu. Es bleibt im Pay-TV die Fußballbundesliga, wann und wo da genau, dazu gibt's wahrscheinlich demnächst einen Masterstudiengang. Was bleibt noch? Daniel Craig bleibt James Bond.
    Sympathieträger Jauch
    Ganz neu aber, obwohl es einem steinalt vorkommt, ist folgendes: Laut Forsa-Umfrage ist Günter Jauch das größte lebende Vorbild der Deutschen. 47 Prozent der Befragten sagten "Ja" zu Jauch. Würden die den auch wählen? Mit 47 Prozent, da läge Jauch nicht nur vor Merkel, sondern sogar vor Martin Schulz. Und das, ohne ein einziges Wahlplakat gehängt zu haben! Vielleicht gerade deswegen.
    Warum gibt's die eigentlich noch? Zur Abschreckung? Wie Schockbilder auf Zigarettenpackungen? Aber sind Plakate animierend? Ä ä.
    Allenfalls achselzuckenerregend. Gibt's Achselzucken als Emoji?
    Wahlkampf auf YouTube
    Das Netz, unendliche Weiten, mittendrin Angela Merkel. Sie ließ sich von YouTubern interviewen. Ihr Kontrahent Schulz nicht. Hat seine Chancen aber nicht verringert. Nein, kein Spott. Warum liegt er soweit hinten. Eine kleine Dolchstoßlegende scheint sacht sich anzubahnen. Der Schröder Gerd, Ex-Kanzler und SPD-Mitglied, wird Vorstand bei Rosneft, Öl Gas, Gigant, russisch, also Putin. Oh. Großer Vorwurf. CDU wittert Sittenwidriges. Klar, Wahlkampf halt. Und die SPD steigt ein, meint, sich vom Ex-Chef in den eigenen Rücken gepiekst sehen zu müssen. Der Schröder schade Schulz.
    Bitte: Der Schröder hat schon vor Jahren, bei Gazprom, das große Rubel-Los gezogen, hat sich vor Jahren schon die Russinnen... die Rosinen raus gepickt. Also im Osten nix Neues. SPD-Chef Schulz aber schmettert Schröders Jobplänen entgegen: "Ich würde es nicht tun."
    Und. So. Weiter?
    Sich von YouTubern interviewen lassen? "Würde ich nicht tun."
    Am Portal des Kanzleramts rütteln? "Ich würde es nicht tun."
    Tipp von Daniel Craig: "Sag niemals nie."