Freitag, 29. März 2024

Archiv

Is was?! Aufreger der Woche
Von Frauenquoten und Autoquoten

Was haben Erdnussbutter und Brüderlichkeit gemeinsam? Beide sind bedroht. Die Butter durch die Amis (Handelskrieg!), das Brüderliche durch die Frauen (Geschlechterkrieg!). Genauer gesagt: das eine durch sehr wenige Amis, das andere durch sehr wenige Frauen. Dann ist ja alles halb so wild. Denkste.

Von Stefan Reusch | 09.03.2018
    Frühstück auf einem hellen Tisch mit verschiedenen Brotsorten, Aufstrich und Erdnussbutter.
    Erdnussbutter (imago / Westend61)
    Strafzölle, Handelskrieg – was macht da dieser Trump nur wieder? "Es ist eine", so gestern die damals noch amtierende Wirtschaftsministerin Zypries. "Es ist eine sehr veritable Irritation". Was immer sie damit sagen wollte, sie hat Recht. Trumps Spaß an Strafzöllen auf europäische Industrieprodukte scheint sehr groß, die EU will sich wehren, allerdings auf dem Rücken der europäischen Verbraucher, genauer: der deutschen Frühstücker.
    Weil: wenn die Europäer US-Erdnussbutter mit Strafzoll belegen, womit werde ich dann mein Brötchen belegen, mein Croissant beschmieren? Franzosen und Italienern ist das Frühstück egal. Das deutsche Frühstück aber ist wichtig, und würde im Strafzollfall unwiederbringlich ausgelöscht. Das deutsche Frühstück: das ist Erdnussbutter, dazu Orangensaft und Tenessee-Whiskey. Vorbei ...
    Was bleibt uns stattdessen? Autos. Autos bis zum Abwinken. Die Amis können sich unsre gefederten Freunde ja nicht mehr leisten. Und was dann? Weniger Autos bauen? Wir?? Nein, wir sind Deutschland, eine Räder-Republik. Wnnnwnnn. Da muss 'n Auto-Soli her. Jeder Bürger kauft pro Jahr zwei Pkw - und fährt die auch bitte. Ohne Frühstück, auf nüchternen Magen, schwer, ich weiß, geht nicht anders. Ein Opfer. Ja.
    Solidarität. "Brüderlich mit Herz und Hand". Wie's ja aus der Nationalhymne so wohl tönt. Oder: hohl dröhnt? Denn das Wort "brüderlich" - Hurra, wir haben ja sonst kein Problem! – "brüderlich", so hieß es jetzt aus dem Familienministerium - "brüderlich" schließe Frauen aus. Mag sein, aber nicht alle. Die klugen Frau, also praktisch jede, ist genervt von solch öder Symbolpolitik. Es interessiert sie z.B. auch nicht, ob die CSU irgendeine Frauenquote erfüllt, weil sie ja doch nur weiter CSU-Politik macht. Aber nun gut, da die Geste zählt:
    Am Schluss, zum Thema Ministerabschiede: "Ladys first". Es geht Barbara Hendricks. Mit ihr verabschiedet sich die letzte Klimaschützerin aus der Regierung. Und schnell noch ein Mann, Quote muss sein: Auch Herr Gabriel erhielt seine frustgerechte Kündigung. Dabei heißt er doch Sigmar. Und nicht Verlierma. Hihi. Tschuldigung.