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Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Die Queen war in Deutschland und erregt mediales Aufsehen. Aufsehen erregten aber auch die Medien, namentlich der Bayrische Rundfunk, indem er einen Themenschwerpunkt zum Beginn des Ramadan setzte. Und auch in Freital bei Dresden wurde sich aufgeregt. Der Grund: ein Asylbewerberheim.

Von Klaus Nothnagel | 26.06.2015
    Die Queen in Deutschland. Schön war's! Eine fast 90-Jährige, die zwar nie etwas Erkennbares arbeiten musste, aber bis heute dauernd auf den Beinen ist,- und das ohne hermelin-verzierten Rollator! Würdig wackelte Durchlaucht Lisbeth durchs königslose Deutschland; in ihrem weißen Premium-Kittel wirkte sie ein bisschen wie Schwester Hilde von der Anästhesie, und Bundespräsident Gauck kann sowieso anziehen, was er will, er sieht immer aus wie ein grundgütiger Versicherungsvertreter aus der Provinz.
    Dann das ungelenk gepinselte Bild, das unser Heul-Jochen der Königin schenkte: keine Kinderkrakelei, sondern von einer echten Malerin, die absichtlich so schlecht malt! Dass die Königin ihren Vater, King George, auf dem Bild nicht erkannte, ist völlig normal: Bei heutiger Kunst kommt es bekanntlich nicht mehr darauf an, dass man was erkennt! "Seltsame Farbe für ein Pferd", sprach die Queen. Ha! Lisbeth, Euer Ungebildetheit! Franz Marc, "Blaues Pferd"? Schon mal gehört?
    Erregung in Bayern
    Schwamm drüber. Sagen wir's wie es ist: Nicht überall sorgte die Lisbethseligkeit für Frieden und Harmonie im Volke. Im Freistaat Bayern herrschten Streit und Zwietracht, weil der Bayerische Rundfunk nicht nur einiges zum muslimischen Fastenmonat Ramadan gesendet hatte - schon das sorgt ja für Zuckungen an der rechten Kante der CSU -, nein, man hatte auch noch jeweils ein Logo mit islamischem Halbmond eingeblendet! Große Erregung im Internet, der Heimat des schäumenden Pöbels. Der Bayrische Rundfunk nahm den muselmanischen Halbmond eilfertig aus dem Programm und erklärte: "Das Logo war die ersten Tage drin, um den Themenschwerpunkt Ramadan einzuläuten, aber wir wollten verhindern, dass es Verwirrungen auslöst bei den Zuschauern und dadurch von der Sache ablenkt."
    Genau. Der Zuschauer darf nicht brummenden Schädels vor der Scheibe sitzen und sich fragen: "Wos bin i? Christ? Muselmann? Und wo bin i? Islamabad? Kabul? Oder doch in Minga?" Bayern muss Bayern bleiben. Nicht umsonst hat Doktor Edmund Stoiber seinerzeit vor der "rassischen Durchmischung" gewarnt.
    Kein Witz
    Noch was zum Thema "Deutsche wehren sich gegen Fremdenfreundlichkeit". Im 40.000-Einwohner-Städtchen Freital bei Dresden bildeten Hunderte Einwohner eine Schutzkette um ein Asylbewerberheim (bestimmt Menschen, die durch das ramadanisierte Fernsehen aus dem Nachbarstaat Bayern zu verwirrten Islamophilen wurden) - andere Freitaler warfen Unrat auf die Freunde der Fremdlinge, das Fernsehen filmte, und dann sprach ein Freitaler in die Kamera: "Düs sind Dunesen, düs sind Marogganor, das sind doch Urlaubsländor, was wollen die'n hier?"
    Wenn Dummheit brummen würde, wären Tonaufnahmen in Freital unmöglich. Noch was. Wie heißt die Anti-Fremdlingsbewegung in Freital? Frigida. Nein, ich hab's mir nicht ausgedacht. Frigida. Manche Witze kann wirklich kein Mensch erfinden.