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Is was?!
Der satirische Wochenrückblick

Das gibt es nur zu Weihnachten: Nächstenliebe beim Verfassungsschutz, Trump und Clinton sind sich einig und kriminelle Präsidenten werden resozialisiert.

Von Klaus Pokatzky | 02.12.2016
    Uli Hoeneß blickt gerührt leicht nach oben.
    Uli Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München (dpa/Matthias Balk)
    Es weihnachtet sehr. Es weihnachtet manchmal etwas zu sehr. Okay, wie es beim Verfassungsschutz weihnachtet – das passt. Was der Polizei rechts ist, das soll dem Verfassungsschutz doch islamistisch sein. Bei der Polizei können schließlich Reichsbürger einsteigen und kriegen eine Waffe in die Hand und legen mit der einen Eid auf unser Grundgesetz ab, von 1949. Und wenn sie dann zu Hause sind, leben sie im Jahr 1937 oder 1914: Ja, Christkind noch mal, warum soll ein Verfassungsschützer dann nicht glauben dürfen, er lebt im Jahr 1683 und steht mit seinen türkischen Muslimen kurz vor Wien? Da hätte er auf der Gegenseite den knackigen Prinzen Eugen kennenlernen können; war kaum zwanzig; wurde später einer der größten Feldherren Europas. Und war stockschwul. Das hätte dem islamistischen Verfassungsschützer garantiert gefallen. Für einen schwulen Islamisten lebt es sich im Jahr 1683 so schön wie für schizophrene Polizisten im Jahr 1914.
    Es ist einfach christliche Nächstenliebe, wenn wir solchen verwirrten Menschen eine Heimstatt bieten – mit Pensionsanspruch. Das ist wahrhaft christlich: liebet Eure Feinde. Was haben unsere diversen Verfassungsschützer nicht auch alles für die NSU-Szene getan? Welche Nazis haben die da nicht alles in Lohn und Bier gebracht?
    Gegen die Eliten, für die Eliten
    Auch okay ist ja, wie Trump und Clinton jetzt immer mehr zueinander finden, wenn irgendwie die US-Wahl angefochten wird. Auch echt weihnachtlich. So richtig blicke ich da zwar nicht mehr durch: wer wann jetzt wie offen und wie versteckt und mit welchen Begründungen die Wahl vielleicht doch nicht okay finden – die beiden blicken aber garantiert auch nicht durch. Und das verbindet uns so schön weihnachtlich. Außerdem sucht der Donald bestimmt schon nach Auswegen, wie er sich wieder aus dem Präsidentenamt stehlen kann; das wird ihm doch alles jetzt schon viel zu viel. Toll hält er aber seine Wahlversprechen ein, wie er die Elite abserviert und nur ganz, ganz arme Milliardäre in Ministerposten hievt.
    Präsidenten gesucht
    Was ist da mit unseren Ösi-Nachbarn? Kriegen die am Sonntag ihre Präsidentenwahlen hin, ist immerhin zweiter Advent. Klebt diesmal alles? Oder kommt der nächste Präsident erst, wenn der Flughafen Berlin-Brandenburg fertig ist? Wer wird unser nächster Bundespräsident? Wie wär's mit Uli Hoeneß? Gestern noch durch die Steuer-Brust geschossen, heute auf den höchsten Fußball-Rossen. Die Bayern machen eben die tollste echt weihnachtliche Resozialisierung von Knackis. Machen Sie in Zukunft bestimmt auch für den syrischen Flüchtling, der im Supermarkt mal einen Leberkäs klaut. Da schreit keiner mehr, dass der abgeschoben werden muss. Den machen die zum Leberkäs-Kini. So wie adidas einen lupenreinen Kommunisten zu seinem berühmtesten Model gemacht hat – wer tritt jetzt an die Stelle von Fidel Castro?
    Wobei: Moment mal! Wenn es die schwulen Islamisten schaffen, dass sie einen der ihren beim Verfassungsschutz einschmuggeln. Wenn Entenhausen es schafft, einen Trump in der amerikanischen Politik zu installieren. Hat dann etwa adidas einen undercover in den internationalen Kommunismus geschmuggelt? Wer war der maximo Jogginghose wirklich?