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Is was?!
Der satirische Wochenrückblick

Eine Woche eiskalter Stürme liegt hinter uns: Angela Merkel muss ihren Besuch bei Donald Trump wetterbedingt verschieben. Die Niederländer lassen Erdoğans Propaganda-Propheten nicht landen. Und die Schotten kehren dem Vereinigten Königreich den Rücken. Glücklich sind da nur die holländischen Kühe.

Von Klaus Pokatzky | 17.03.2017
    Die Konterfeis von US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind auf Matroschka-Puppen in einem russischen Souvenirladen am Roten Platz in Moskau zu sehen.
    Ein politisches Puppenspiel: Der Besuch von Angela Merkel bei Donald Trump gestaltete sich schwierig. (dpa / Kay Nietfeld)
    "Die immer lacht." Das war der erfolgreichste deutsche Schlager im letzten Jahr. Glückwunsch. Ein schöneres Motto könnte es in diesen Tagen gar nicht geben, wo die pubertierenden Politjungs pöbeln.
    Da loben wir uns die Frauen. Die können immer lachen. Über Angela Merkel hat sogar die Wettergöttin ihre Hand gelegt. An Amerikas Ostküste Schneestürme wie in alten Eiszeiten: Das hat ihr noch mal ein wenig Ruhe vor Donald verschafft und lässt den noch mal etwas mehr in amerikanischer Innenpolitik erzittern – und sich auf die heimlich lachende Angela freuen. Letztes Jahr abgehört durch Obamas Geheimdienstleute? Da wiehern ja selbst die durchgeknalltesten alternativen News-Republikaner. Einreisestopp für Muslime? Da lächeln die Bundesrichter nur weise und sagen: "No go!"
    "Angelas Deutschland besänftigt jeden Muselmanen"
    Die Regierenden in Holland machen das schlauer und lassen nur Sultan Erdoğans Propaganda-Propheten nicht landen. So gewinnt der kluge Calvinist seine Wahlen – und Erdoğan freut sich, weil er beim Hochschaukeln zwischen den Generalstaaten und dem Osmanischen Reich dann vielleicht auch sein Despoten-Referendum gewinnt. Angelas Deutschland macht da aber wieder die allerklügste Politik der Versöhnung und besänftigt jeden Muselmanen.
    Eine der letzten antiislamischen Bastionen ist gefallen: Wer bei uns Schützenkönig werden will, muss nicht mehr Christ sein. Das hat der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften beschlossen. Auch Muslime und sogar Schwule können sich jetzt den königlichen Hut erschießen. Die schaffen das. Da lachen die nur.
    Schlau sind auch die Frauen im Vereinigten Königreich. Die Queen ja sowieso. Aber auch die Wiedergeburt der eisernsten Lady, Britanniens Premierministerin Theresa May. Die betreibt den Brexit so stählern, dass ihre schottische Gegenspielerin Nicola Sturgeon problemlos den Austritt der Dudelsäcke aus dem Vereinigten Königreich planen kann. Das ist Politik-Kabale auf weitaus höherem Mädel-Niveau als das, was die Politjungs so hinkrakeelen. Die Rechnung geht ja ganz einfach. Die Schotten verlassen samt ihrem Nordseeöl Britannien und bleiben in der Europäischen Union. Die Walliser und die Nordiren folgen. England liegt wirtschaftlich danieder und die Londoner Mieten fallen auf das Niveau von Anatolien. Und dann freuen sich die Engländer, wenn sie wieder unter das Brüsseler Dach der EU flüchten dürfen.
    "Glückliche Kühe. Die lachen immer."
    So geht Polit-Strategie, wenn Frauen sie heutzutage machen – und nicht mehr so, als die englische Herrscherin der schottischen den Kopf abhacken ließ, wie die erste Elisabeth das mit Maria Stuart leider machen musste. Damals, als die Türken immer wieder gegen Wien angerannt sind: vergeblich – so wie Sultan Erdoğan heute gegen Berlin und Den Haag anrennt. Jetzt müssen seine Truppen dabei schon zum allerletzten Mittel greifen. Der Türkische Verband der Viehproduzenten hat der holländischen Kuh den Kampf angesagt. "In Zukunft wollen wir keine Tierprodukte mehr aus Holland", sagt der Verband und will nun eigene Milchspenderinnen züchten. Die guten importierten Niederland-Kühe werden jetzt zurückgeschickt. Glückliche Kühe. Die lachen immer.