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Is was?!

Glück ab und vom Himmel ins Gefecht. Das ist das Motto der deutschen Fallschirmjäger. Der berühmteste deutsche Fallschirmjäger heißt Dirk Niebel und ist Bundesminister für wirtschaftliches Einführen von Fußbodenbelag.

Von Klaus Pokatzky | 15.06.2012
    Böse Zungen in der Bundeswehr nennen die Fallschirmjäger auch Aufklatscher. Und ganz böse Zungen sagen, dass mancher von denen zu oft mit dem Kopf nach unten aufgeschlagen ist. Dirk Niebel aber ist nicht auf den Kopf gefallen - und ganz, ganz unschuldig. Teppiche aus Afghanistan dürfen nämlich ohne Zoll nach Deutschland eingeführt werden; das hat ihm jetzt sein Anwalt mitgeteilt.

    Bevor Sie nun nach Kabul düsen und da in der deutschen Botschaft die Teppichhändler empfangen, muss ich warnen, damit Sie nicht aufklatschen: Ganz so einfach übernimmt der Bundesnachrichtendienst den Transport nicht. Der BND legt Wert darauf, dass er Niebels Teppich nur geflogen hat, weil seine Agenten gedacht haben, der sei ein Gastgeschenk. Der Teppich. Lassen Sie sich also Ihre paar tausend Teppiche schenken und schenken Sie den Teppichhändlern dafür was, wie auf dem Basar eben - und erst dann bestellen Sie bitte das Flugzeug vom Bundesnachsendedienst. Und das Dienstauto vom Fallschirmjäger Niebel für das Abholen am Flughafen.

    Wir haben aber nicht nur Dirk Niebel und dem BND bitter Unrecht getan, sondern auch François Hollande, dem neuen französischen Staatspräsidenten. Der ist überhaupt keine graue Maus. Was dem deutschen der Teppich, ist dem Franzosen die Frau. Davon braucht man einige im Leben. Die gegenwärtige Lebensgefährtin von François Hollande heißt Valérie Trierweiler und bekämpft die frühere Lebensgefährtin von ihrem François, der offenbar nur sehr ungern heiratet, Ségolène Royal, die unbedingt Abgeordnete werden will. Die jetzige Lebensgefährtin unterstützt ganz offen einen Konkurrenten der früheren Lebensgefährtin.

    So geht Politik in Frankreich. Das ist wirklich unterhaltsam. Der Franzose hat eben Stil. Der Deutsche hat seinen Teppich. Oder seinen Fußball. Und sein ZDF. Für das berichtet jetzt Oliver Kahn über die Fußballeuropameisterschaft. Früher hat er im Tor gestanden, jetzt steht er auf der Seebühne der Insel Usedom. Unsere Fußballer spielen etwas weiter weg. Zum Beispiel 1569 Kilometer Luftlinie mit einem BND-Gastteppichexpress. In Usedom ist es aber sehr schön, hier hat auch Loriot für "Pappa Ante Portas" gedreht. Übrigens sind in dem Film die Stimmen der Schauspieler und ihre Lippenbewegungen synchron. Bei Oliver Kahn im ZDF ist das nicht immer so. Das ist aber heiter und verletzt nicht so, wenn man Oliver Kahn asynchron wahrnimmt.

    Wem es wie Oliver Kahn zu weit ist, wo unsere Jungs jetzt kicken, und wer trotzdem Hooligans live erleben will, der muss nur nach Kassel fahren, in die Documenta-Stadt. In Kassel hat der Künstler Jonathan Meese Ausstellungsmacher als "Penner" beschimpft und Studenten als "Hämorrhoiden im Arsch des Staates". Und bei der Documenta würde er nur "ich-versauten Dünnpfiff" riechen. Am Ende sind dann Gläser geflogen. Jonathan Meese war aber nicht bei den Fallschirmjägern. Jonathan Meese hat mal Zivildienst geleistet und den dann abgebrochen.

    Wir wollen hier ja niemanden beleidigen.