Freitag, 19. April 2024


Isabell Schulz

Mein Name ist Isabell Schulz, ich bin am 1. April 1990 im Süden von Sachsen-Anhalt geboren, arbeite jetzt in Schwerin und mache dort meine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation und ich bin 2008 hierher gezogen. Wir haben vom Krieg bis zur Teilung Deutschlands beide Seiten behandelt, also sowohl die BRD als auch die DDR und sind dann auf spezielle Dinge wie Politik, die Wiedervereinigung eingegangen und man hat sich Gedanken darüber gemacht, was da passiert ist, warum manche Leute bei der Stasi gearbeitet haben. Klar macht man sich da Gedanken darüber, aber es war bei mir in der Familie nicht Thema. Man konnte nicht ins Ausland reisen, was natürlich jetzt für mich persönlich nicht unvorstellbar ist, aber es ist komisch, dass man nur in Deutschland Urlaub machen konnte oder an der Ostsee, und dass diese Grenzen sehr einengend waren, sicher auch für meine Familie.

Von Peter Marx | 22.09.2010
    Man wird sich dem auch bewusst, was man jetzt hat und was für einen selbstverständlich ist und früher wirklich eine Rarität war, und dass man viele Dinge anders geschätzt hat, als das heute der Fall ist. Also ich glaube, die eingeschränkte Kommunikation war schon ein Thema, wir im Dorf zum Beispiel hatten eine Station, da war das Dorftelefon, und als ich geboren wurde, musste meine Mutti im Dorf anrufen und das war dann auch gleich Dorfgespräch und wurde nicht als Erstes an meinen Vater rangetragen.

    Ich glaube, die Jobsicherheit war früher schon eher gegeben, als das heute der Fall ist. Ich finde aber auch, dass gerade die Schulpolitik oder die Bildungspolitik damals eine andere war, da waren einheitliche Schulsysteme, was heute das alles schon ein bisschen erschwert. Wir haben auch Verwandte im Westen, meine Tante wohnt in Bremen, und ja sei es die Uhrzeit, die noch falsch gesagt wird – viertel vor, viertel nach – also das sind dann so die Dinge, wo man merkt: Ost und West, da gibt es schon noch ein paar Unterschiede.