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Islam in Deutschland
Kauder fordert staatliche Kontrolle der Moscheen

Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat eine staatliche Kontrolle von Moscheen gefordert. Das sei unabdingbar im Kampf gegen den Terrorismus, sagte er der "Berliner Zeitung". Es sei allerdings nicht sinnvoll zu verlangen, dass alle Imame Deutsch sprechen.

29.04.2016
    Der Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Kauder (CDU), spricht am 03.09.2015 in Berlin bei einer Pressekonferenz.
    Kauder: "In Deutschland gibt der Staat die Regeln vor." (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    "Wir müssen darüber reden, dass in einigen Moscheen Predigten gehalten werden, die mit unserem Staatsverständnis nicht im Einklang stehen", sagte der CDU-Politiker. Der Staat sei gefordert, er müsse das kontrollieren.
    Deutschland sei ein säkularer Staat, in dem die Religion nicht über dem Staat stehe, sondern der Staat über der Religion: "Daran haben sich alle zu halten und dies müssen die Vertreter und die Angehörigen aller Religionen akzeptieren. Das mag in islamischen Staaten anders sein. In Deutschland gibt der Staat die Regeln vor."
    "Scheindebatten" über Deutsch in Moscheen
    Die Forderung aus der CSU, Imame müssten ihre Predigten auf Deutsch halten, lehnte Kauder dagegen ab. Das seien Scheindebatten. "Für Italiener wird die Heilige Messe auch auf Italienisch angeboten. In den Synagogen wird auf Hebräisch gebetet. Das ist alles zu akzeptieren."
    Der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hatte ein deutsches Islam-Gesetz gefordert. Es solle die Finanzierung von Moscheen und Imamen aus dem Ausland beenden. Zudem müsse Deutsch die Sprache der Moscheen werden. Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach unterstützte den Vorschlag. Ähnliche Forderungen hatte es auch von der AfD gegeben. Die türkische Gemeinde hatte die Forderung nach einer Deutschpflicht in Moscheen kritisiert.
    (hba/sima)